Bad Homburg,

Basisausbildung I - "Stress und Tod"

Im Rahmen des Lernabschnittes 9 der neuen Basisausbildung I werden vom Grundsatz her die Inhalte des früheren Ausbildungsabschnitts "Gefahren des Einsatzes" behandelt.

Neu ist jedoch der Lernabschnitt 9.5 "Umgang mit Stress und Tod".

Da keine Ausbildererfahrung zu diesem sensiblen Thema im Ortsverband vorhanden ist, wurden durch den Leiter Basisausbildung I bereits im 1.Quartal dieses Jahres Kontakte zum Krisen-Interventions-Team (KIT) des Hochtaunuskreises geknüpft und die Möglichkeiten einer Ausbildung erörtert.

Im Juli wurde durch Frau Pfarrerin Synek und Pfarrer Fettback die dreistündige Pilotveranstaltung durchgeführt.
Beide Referenten verfügen aufgrund langjähriger Mitarbeit im KIT (Pfarrer Fettback ist zusätzlich aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Oberursel- Bommersheim) über die erforderliche Erfahrung, um dieses Thema sachlich, ohne zu schockieren, darzustellen.

Durch die aktive Einbeziehung der Ausbildungsteilnehmer (Schildern erlebter Stressempfindungen sowohl im Privat- als auch im THW-Leben, eigene Methoden zur Bewältigung dieser Belastungen, die Rolle von Angehörigen, Freunden, den Helfern und Führungskräften bei der Verarbeitung persönlicher Extremsituationen) gelingt es den Referenten sehr schnell, ein vom normalen Ausbildungsbetrieb abweichendes Klima zu erzeugen.

Fragen wie "Haben Sie denn einmal einen Toten gesehen?" können nun gestellt werden, die Ernsthaftigkeit zum Umgang mit diesen Fragen ist da.

Auch ohne die Verwendung von in Mode geratenen Schlagwörtern wie "Defusing, Debriefing, Demobilization" endet die Ausbildung mit der Erkenntnis, dass zur Bewältigung der einzelnen Helfer im Extremfall treffenden Belastungen Hilfe organisiert und verfügbar ist.

Der Schlüssel ist aber, wie bei so vielen Dingen: Aufeinander zugehen.

Hier sei noch mal unser Dank an die Referenten ausgedrückt.

Text: Helmut Wagner und Uwe Schenkendorf

Fotos: Taunus Kurier, Taunus Zeitung

Zu den Bildern:

In den Jahren 1971, 1972 und 1974 waren Helfer des Orts- verbandes, bei 3 Flugzeug- abstürtzen im Bereich des Feld- berges und des Altkönigs zur Bergung der Leichen und Wrackteile eingesetzt. Zur damaligen Zeit hatte noch niemand an die Betreuung (nach dem Einsatz) der einsetzten Helfer gedacht.


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