Dachflächen
verschließen
Dachflächen verschließen
Im Einsatzspektrum des Ortsverbandes nehmen bautechnische Sicherungsmaßnahmen einen breiten Raum ein. Das Einsatzgebiet lässt sich in 3 Untergruppen unterteilen, ungeachtet dessen worauf der Schadenseintritt zurückzuführen ist:
- Absicherung von einsturzgefährdeten Gebäude durch Abstützen oder verspannen
- Verschließen von Öffnungen (Türen und Fenster) vorwiegend mittels Spanplatten
- Verschließen von Dachflächen mittels Planen.
Nachfolgende Abhandlung befasst sich mit dem Teilbereich „Verschließen von Dachflächen“.
Die möglichen Ursachen, aufgrund dessen diese Maßnahme aktiviert werden muss ist in 4 Gruppen einzuteilen:
- 01 Vorausgegangener Brand im Dachbereich
- 02 Wetterbedingtes Schadensereignis (Sturm, Hagel)
- 03 unsachgemäße oder nicht vorhandene Wetterschutzmaßnahmen bei Umbauten oder Reparaturen an genutzten Gebäuden
- 04 sonstige Ursachen.
Bei den bisher 33 abgewickelten Einsätzen zwischen 1981 und 2014 (20.12.2014) teilt sich die Schadensursache wie folgt auf:
- 01 = 20 Einsätze
- 02 = 12 Einsätze
- 03 = 2 Einsätze
- 04 = 1 Einsatz.
Basis für die Abwicklung von Einsätzen dieser Art bildet der Einsatzplan AX0016 (Dachflächen verschließen) und der dazugehörige Taktikstandard H_Dach. Gemäß AAO erfolgt die Alarmierung der Führungsschleife, einer Dienst habenden Gruppenschleife und des ASS-Teams.
An Einsatzmittel schlägt die AAO den KdoW, den GKW 2 (Beleuchtung), den GKW 1 mit RüCo und den MLW 2t (ASS-Ausstattung) vor.
Auf welche Art und mit welchem Materialeinsatz die Einsatzabwicklung erfolgt ist maßgeblich von den Sicherungsmöglichkeiten der eingesetzten Helfer abhängig. Ist der Schadensbereich weitgehend begehbar, wird bei teilzerstörten Dächern (Satteldächer mit Ziegel) immer versucht möglichst mit vorhandenen Ziegeln das Dach zu umzudecken, dass möglichst wenig Planen Verwendung finden. Ist dies nicht der Fall so muss dass Dach ggf. vollständig mit Plane abgedeckt, bzw. muss ggf. der Dachstuhl entfernt und durch eine Hilfskonstruktion ersetzt werden.
Bei Flachdächern wird in aller Regel ein Behelfspultdach erstellt und mit Planen abgedeckt.
Als Material kommt in der Regel Kanthölzer (8/10), Dachlatten, Unterspannfolie und Fertigplanen (6x10 Mtr.) zum Einsatz.
Bei der Einsatzplanung ist immer davon auszugehen, dass es sich um zeitaufwändige Einsätze handelt, die vorausschauend von der Personalstärke (Austauschmannschaft) zu berücksichtigen sind.
Eine hohe Priorität hat die Eigensicherung der eingesetzten Helfer. Hier ist ein Höchstmaß an Sicherheit anzulegen.
Die bisherige Erfahrung aus allen Einsätzen hat gezeigt, dass kein Dach und kein Schaden gleich ist. Es bedarf immer ein hohes Maß an Improvisation um den Einsatz abzuwickeln. Jeder Einsatz gibt neue Impulse zur Verbesserung in den Bereichen Material, Werkzeug, Bauformen und Einsatzabwicklung.
Text: Wolfgang Reuber