Bad Homburg,

22. Grundausbildungsabschlussprüfung

Am 23. Oktober 2010 fand zum 22. Mal in Folge die Abschlussprüfung für Helferanwärter am Standort Bad Homburg statt. Aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Umbauarbeiten in der THW-Unterkunft in Bad Homburg, hatte sich die Feuerwehr Oberursel-Mitte spontan bereit erklärt, ihre Liegenschaft und die KHD-Wiese für die Veranstaltung zur Verfügung zu stellen.

© THW Bad Homburg

Insgesamt wurden 40 Prüflinge aus den Ortsverbänden Frankfurt, Heidenrod, Hofheim, Idstein, Kaiserslautern, Lorch, Neu-Isenburg, Offenbach, Seligenstadt und Bad Homburg / Oberursel geprüft.

Die Prüflinge mussten acht Stationen durchlaufen. Außer der theoretischen Prüfung, bei der 40 Fragen beantwortet werden mussten, wurden die praktischen Fähigkeiten der Helfer an sechs Stationen, bei 24 Aufgabenstellungen, überprüft. Zu den praktischen Aufgaben zählten:

  • Aufrichten einer Leiter
  • Herstellen von Leinenverbindungen
  • Betrieb der Motorsäge
  • Herstellen einer Holzverbindung
  • Heben von Lasten mittels Hebekissen
  • Aufbinden auf die Krankentrage
  • Betrieb einer Tauchpumpe
  • Aufbau und Betrieb von Beleuchtungsmitteln
  • Betrieb von hydraulischen Rettungsgeräten
  • Anlegen eines Auffanggurtes zur Absturzsicherung

Außerdem waren die Fähigkeiten in einer sogenannten "TEAMPRÜFUNG" unter Beweis zu stellen.

Kern der Teamprüfung war es, die Prüflinge auf ihre Teamfähigkeit, der Kommunikation im Trupp und der Schnelligkeit bei der Bearbeitung gestellter Aufgaben zu beweisen. Eine besondere Aufgabe kam auf einen der Prüflinge zu. Er musste den Trupp als Truppführer führen. Die Aufgabenstellung bei der diesjährigen Prüfung lautete:

"Aus einem Tunnel ist eine bewusstlose Person mittels eines Schleifkorbes zu retten."

Zur Bewältigung der Aufgabenstellung stand dem Trupp eine Auswahl von Ausrüstungsgegenständen wie Schleifkorb, Sicherheitsseile, Wolldecke, Sanitätsumhängetasche, Auffanggurt und Handlampe zur Verfügung.

Der Truppführer musste seine unterstellten Helfer einteilen und den Arbeitsfortgang überwachen. Die Helfer ihrerseits mussten, außer der Bewältigung der Erkundungs- und Bergungsaufgabe, eine entsprechende Rückmeldung über den Arbeitsfortgang mündlich absetzen. Zeitgerechtes und fachliches Handeln, unter Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften (UVV), war hier gefordert. Die Bewertung dieser Aufgabe erfolgte durch einen Prüfer unter den Gesichtspunkten UVV, Kommunikation im Trupp und der Fachkunde. Bestanden war dieser Prüfungsteil, wenn mindestens zwei von drei Teilbereichen richtig durchgeführt wurden.

Zur Abwicklung der Prüfung wurden insgesamt 16 Prüfer aus verschiedenen Ortsverbänden und 34 Helfer des Organisationsteams aus Bad Homburg / Oberursel eingesetzt.

Bereits am Abend vor der Prüfung wurde die KHD-Wiese in Oberursel teilweise zum Prüfungsgelände hergerichtet. Ließ der starke Regen an diesem Abend wettermäßig nichts Gutes für den nächsten Tag erwarten, war es am Prüfungstag zwar trocken, aber mit nebligen 3°C waren auch nicht die optimalen Bedingungen geschaffen.

Gleichwohl fanden sich die Prüflinge gut zurecht und absolvierten ihre Aufgaben weitestgehend einwandfrei. Wenngleich auch 4 Prüflinge nicht das erhoffte Ziel erreichten, haben die Helferanwärter Marvin Just und Daniel Kresse (OV Frankfurt) , Simon Dylla (OV Hofheim), Pierre Stuppy (OV Kaiserslautern), Jens Baumann (OV Offenbach) und Daniel Tröger (OV Neu Isenburg) das Traumergebnis von 100% erreicht.

Nicht zu vergessen sind die 4 weiblichen Prüflinge, die in einer eigenen Gruppe die Prüfung absolvierten und bestanden. Hierzu herzliche Glückwünsche an Anastasia Wittmann (OV Bad Homburg), Melanie Rauch-Obermann (OV Frankfurt), Lisa-Marie Koch (OV Idstein) und Julia Michel (OV Lorch).

Von den Prüflingen in ihrer individuellen Spannung gar nicht wahrgenommen, besuchten uns auch im Rahmen ihrer Informationsreise durch Deutschland 29 Senior Officials of Provincial Emergency Management Office (EMO) & Directors of Administration Schools aus China.

Der Großteil dieser Besucher waren Direktoren der Katastrophenschutzbehörden der verschiedenen Provinzen. Darüber hinaus waren Leiter, beziehungsweise Lehrkräfte, verschiedener Verwaltungsschulen Chinas dabei. Die Delegation wurde von Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeitern der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) begleitet.

Es handelte sich hierbei um die vierte Delegationsreise im Rahmen des deutsch-chinesischen Projektes "Optimierung des chinesischen Katastrophenmanagements", welches derzeit durch die GTZ (federführend) und das THW durchgeführt wird.

Während ihres Deutschlandaufenthaltes haben sie an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in Ahrweiler und der Bundesschule Neuhausen verschiedene Informations- und Lehrveranstaltungen besucht. Der Besuch des Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (HE/RP/SL) bildete den Abschluss ihrer Reise und sollte einen Einblick in die Tätigkeit des THW ermöglichen.

Viele interessierte Fragen konnten von Delegationsleiter des Länderverbandes HE/RP/SL Jörg Eger, dem Geschäftsführer des Geschäftsführerbereiches Frankfurt am Main, Holger Hohmann und dem Kreisbeauftragten Wolfgang Reuber bestens beantwortet werden.

Eine mit hohem logistischem Aufwand verbundene Veranstaltung nahm letztendlich, aufgrund des großen Engagements aller Beteiligten, ein zufriedenstellendes Ende.

Bildergalerie


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.