Schadenslage
Bei dem betroffenen Objekt handelte es sich um ein zweigeschossiges freistehendes Fachwerkhaus mit Gewölbeunterkellerung, welches nach ersten Informationen unbewohnt ist. Die Decken und Wände bestanden nach damals zeitgemäßer Bauart aus Lehm und Sauerkrautplatten, gestützt durch eine Holzfachwerkkonstruktion. Von außen wurde das Gebäude mit Styropor und Alulamellen gedämmt.
Im ersten Obergeschoss strömte massiv Wasser aus einem defekten Rohr in das Gebäude, wodurch das Obergeschoss bereits mehrere Zentimeter unter Wasser stand. Die Lehmdecken und -wände weichten auf und das Wasser konnte ungehindert bis in den Keller vordringen. Erst als das Wasser an der Außenfassade austrat, konnte der Schaden bemerkt werden. Durch das Aufweichen der Decken und Wände, sowie durch den Wasserdruck, der im Obergeschoss auf der Decke lastete bestand eine hohe Gefahr für einen möglichen Einsturz.
Einsatzkräfte
Folgende Einsatzkräfte und Fahrzeuge kamen zum Einsatz:
PKW OV 2 (FaBe) |
| 0/2/0//2 |
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| 1/1/0//2 |
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GKW1 | 0/2/4//6 | ||
| 0/0/2//2 |
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Innendienst | 1/1/0//2 | ||
Gesamt | 14 |
Weitere Kräfte:
Feuerwehr Bad Homburg, THW OV Frankfurt (Baufachberater), Polizei, Energieversorger, Stadtwerke
Maßnahmen
Nach der Lagebeurteilung durch die Fachberater wurde auf Grund der Schadenslage und der erforderlichen Beurteilung der Standfestigkeit sofort ein Baufachberater angefordert. Dieser kam aus dem THW Ortsverband Frankfurt. Der Baufachberater beurteilte die Bausubstanz des Gebäudes und empfahl für den ersten Moment ein Betretungsverbot für das Gebäude. Für die Beurteilung des Holzfachwerkes musste die Fassade geöffnet werden. Dies erfolgte durch THW-Einsatzkräfte mit Hilfe der Drehleiter der Feuerwehr Bad Homburg-Stadt. Das Fachwerk konnte vom Baufachberater als tragfähig beurteilt werden.
Es wurde entschieden, das Gebäude partiell abzustützen, um sichere Bereiche zu schaffen, die von den THW-Einsatzkräften betreten werden konnten. Hierzu wurden 6 Deckenstützen PEP 30/350 eingebracht.
In der Zwischenzeit stellten die Stadtwerke das Wasser ab.
Von den abgestützten Bereichen aus stießen THW-Einsatzkräfte mit einem Einreißhaken Löcher in die Geschossdecke, damit das Wasser entweichen konnte, um die Decke zu entlasten. Auf diese Weise floss das Wasser in den ohnehin gefluteten Keller ab.
Nach der Abstützung und der Trockenlegung der Decken konnte das Haus als sicher angesehen werden.
Schlussbetrachtung
Ein für die Jahreszeit nicht ganz unüblicher Einsatz forderte erneut die Kompetenzen des THW. Hier zeigen sich wieder die Vorteile des modularen Aufbaus und der Expertisen in den Fachfunktionen des THW. Die Anforderung eines Baufachberaters geht schnell und unkompliziert.
Der Einsatz konnte somit zügig und professionell abgearbeitet werden.
Vielen Dank an alle beteiligten Organisationen für die gute Zusammenarbeit.
Der Einsatz konnte nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft gegen 01:00 Uhr beendet werden.