Usingen,

Sturmtief „Zoltan“ deckt Dach in Usingen-Kransberg ab

Am Donnerstag, den 21.12.2023 wurde das THW Bad Homburg um 22:21 Uhr nach Usingen-Kransberg gerufen. Durch das Sturmtief „Zoltan“ kam es laut Deutschem Wetterdienst zu teilweise mehr als 100 km/h starken Windböen im Taunus. Durch die starken Böen wurde ein Satteldach großflächig abgedeckt. Das THW Bad Homburg wurde mit der Sicherung des Daches beauftragt.

Schadenslage

 

Bei dem betroffenen Objekt handelt es sich um ein freistehendes zweistöckiges Einfamilienhaus mit nicht ausgebautem Dachboden. Durch den Sturm wurde das Satteldach des Hauses beidseitig auf rund 80 m² abgedeckt. Teilweise wurde sogar die Lattung mit abgerissen.

 

Zum Zeitpunkt der Alarmierung hatte der Wind bereits nachgelassen. Jedoch brachte das Sturmtief die ganze Nacht starke Regenfälle mit sich. Eine Sicherung des Daches war zwingend erforderlich, um weitere Witterungsschäden zu verhindern.

 

Einsatzkräfte

 

Folgende Einsatzkräfte und Fahrzeuge kamen zum Einsatz:

 

FüKW   1/2/0//3  
GKW1   0/1/2//3  
GKW2   0/1/2//3  
LKW-K 9t + Palette RüCo   0/1/1//2  
MTW FGr I + Anh SEG   0/1/3//4  
PKW OV   0/2/0//2  
LuK-Stab (Innendienst)   0/2/0//2  
  Gesamt   1/10/8//19

 

Weitere Kräfte: Freiwillige Feuerwehr Usingen, Freiwillige Feuerwehr Usingen-Kransberg, Malteser Rettungsdienst Hochtaunus

 

Maßnahmen

 

Zunächst wurde um 22:21 Uhr der Fachberater alarmiert. Dieser begab sich sofort zur Einsatzstelle, um den Schaden zu begutachten und die Einsatzoptionen für das THW zu beurteilen. Auf Grund der Vorweihnachts- und Urlaubszeit, sowie der Größe des Schadens, wurde um 23:18 Uhr dann Vollalarm für den Ortsverband ausgelöst.

 

Nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte an der Einsatzstelle wurden vorbereitende Maßnahmen für den Dacheinsatz getroffen. Während sich 2 Einsatzkräfte mit Absturzsicherung ausstatteten, wurde bereits das Verbaumaterial (Dachlatten, Planen, Werkzeug) vorbereitet. Anschließend konnte der Arbeitstrupp mit dem Verschließen des Daches beginnen.

 

Der Zugang zum Dach, sowie der Materialtransport wurde mit Hilfe der Drehleiter der freiwilligen Feuerwehr Usingen sichergestellt.

 

Bei Arbeiten auf Dächern oder an Absturzkanten, bei denen der Einsatz von Rückhalte-/Absturzsicherungssystemen erforderlich ist, muss zwingend für mögliche Unfälle vorgesorgt werden. Eine Person, die abstürzt und in den Gurt bzw. in das Seil fällt, muss sofort innerhalb von wenigen Minuten gerettet und entlastet werden, um ein sogenanntes Hängetrauma zu vermeiden. Dieses kann bereits nach wenigen Minuten eintreten. Dabei versackt das Blut in den Beinen und kann zu einem lebensbedrohlichen Schockzustand bis hin zum Herzstillstand führen. Aus diesem Grund wird hierfür ein speziell ausgerüsteter Rettungstrupp bereitgestellt, der zu keiner anderen Arbeit herangezogen werden darf. Es muss generell ein Rettungsweg vorgesehen werden (dreiteilige Schiebeleiter, Drehleiter der Feuerwehr oder ähnliches). Außerdem ist für die gesamte Einsatzdauer ein Rettungswagen oder ein Notfall-Krankentransportwagen zwingend erforderlich. Die Bereitstellung des RTW wurde durch den Malteser Rettungsdienst Hochtaunus sichergestellt.

 

Das Dach konnte dennoch ohne Zwischenfälle provisorisch eingedeckt werden. Hierzu wurde die beschädigte Lattung durch neue Dachlatten ergänzt und anschließend Gewebeplanen auf die Lattung genagelt. Die Planen wurden dann mit weiteren Dachlatten gekontert, um weitere Windschäden zu verhindern.

 

Schlussbetrachtung

 

Das Dach war gegen 06:30 Uhr vollständig verschlossen und konnte der Eigentümerin übergeben werden. Nach der Rückfahrt in den Ortsverband und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft (Auffüllen des Verbrauchsmaterials, Prüfung und Reinigung der Ausstattung) konnte der Einsatz um 08:00 Uhr beendet werden.

 

Die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Organisationen verlief wie immer hervorragend.

 

Vielen Dank an die Freiwillige Feuerwehr Usingen, die die ganze Nacht mit ihrer Drehleiter zur Verfügung standen. Vielen Dank an die Freiwillige Feuerwehr Usingen-Kransberg, die während der gesamten Einsatzdauer ihr benachbartes Gerätehaus zum Aufwärmen bereitstellten und uns mit Warmgetränken und kleinen Snacks versorgten. Vielen Dank auch an den Malteser Rettungsdienst, die zur Sicherheit unserer Dacharbeitstrupps beigetragen haben und für eine mögliche medizinische Versorgung jederzeit verfügbar gewesen wären.

 


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