Sommerlager am Neuenhainer See

In diesem Jahr fuhren wir, die THW-Jugend Bad Homburg, vom 03. bis 11. August gemeinsam mit den Jugendgruppen aus Seligenstadt und Friedberg ins Sommerlager.

Dienstag, 3. August

Um 8.30 Uhr trafen wir uns in unserer Unterkunft um uns voll bepackt in Richtung Rastplatz Wetterau auf der A5 aufzumachen. Dort trafen wir dann unsere Freunde aus Bad Homburg und Friedberg. In 5 Autos und 3 Anhängern war alles verstaut was wir so benötigen für eine Woche Lager. Weiter ging es in Kolonne Richtung Neuental zum Neuenhainer See. Diesmal mit im Gepäck die 6 Kanus der THW Landesjugend welche wir uns extra dafür ausgeliehen hatten. Wir, das waren diesmal 6 Betreuer, 33 Jugendliche und 4 weitere Erwachsene. Das lang ersehnte Highlight des Jahres begann...

Als wir angekommen sind haben wir die Zelte aufgebaut. Nachdem sie aufgebaut waren haben einige von uns die Schmutzlappen eingegraben und den Sonnenschutz aufgebaut (Tarnnetze auf Stöcken). Während eines ersten Regenschauers mussten alle raus und die Seiten der Zelte eingraben und wegen des starken Regens mussten wir Entwässerungsgräben ziehen. Das war sehr anstrengend. Am Abend haben wir gegrillt, das Essen war teilweise angebrannt danach haben wir uns an das Feuer gesetzt. Aber vorher sind wir alle noch mal ins Wasser gesprungen oder fuhren Kanu auf dem See der direkt vor uns war. Eigentlich wollte keiner von uns ins Bett, aber nach dem Aufbau unserer Zeltstadt waren wir doch alle recht müde.

Mittwoch, 4. August

Heute sind wir in den See schwimmen gegangen. Auf der Kanisterinsel wurden wir von unseren Freunden im Kanu abgeholt. Nach dem Mittagessen hat der OV Friedberg ein Kanuwettrennen veranstaltet. Gewonnen haben deren zwei Betreuer, Gregor und Andre. Anschließend sind viele Jugendliche zur Lehmgrube gegangen. Wir haben dort Wasser auf den Lehm geschüttet um es noch rutschiger zu machen. Nach diesem Spaß fing es wieder an zu regnen. Erneut zogen wir einige Gräben um unsere Zelte nach. Danach ging es gleich wieder in die Kanus und am Abend kochten wir gemeinsam eine leckere Käse-Sahne-Schinken-Soße. Dazu gab es etwa 5! kg Nudeln. Und es blieb nichts übrig Während des ganzen Trubels ging fast der Geburtstag von unserem Marco aus Seligenstadt unter. Aber eben nur fast ;-)

Donnerstag, 5. August und Freitag, 6. August

Gegen 10 Uhr gab es wie immer Frühstück. Danach fingen wir an zu schnitzen. Robert aus Bad Homburg schnitzte sich Messer und Gabel :-) Abend aß er damit seine Würstchen und Schnitzel. Tagsüber haben wir auf dem anderen Ufer die Lehmgrube zur Lehmrutsche umkonstruiert. Wir kamen am Ende alle lehmfarben zurück. Von Kopf bis Fuß versteht sich! Mittags sind wir zur Sommerrodelbahn nach Friesenheim gefahren und sind zweimal mit der Bahn gefahren. Wir haben dann ein Spiel um die letzten Karten gemacht, zu Anfang hat keiner verstanden wie das Spiel geht. Wie sich heraus stellte konnten am Ende alle noch zweimal fahren. Ich bin beim Versuch das Spiel zu verstehen verrückt geworden. Ich war einer der Letzten gewesen. Eins haben wir dabei aber gelernt: Je schwerer das Rennteam umso schneller!! Wir sind dann zurück zum Zeltplatz und haben bis zur Dunkelheit weiter geschnitzt. Zwischenzeitlich gingen wir unserer Lieblingsbeschäftigung nach – dem Ausbau unseres Kanalsystems – weil es wieder einmal regnete. Das Essen gab es deshalb erst gegen halb Elf. Zwischenzeitlich haben wir noch alles Mögliche angestellt (Uhhhhhhh…). Um 24 Uhr hatte ein Betreuer von Bad Homburg Geburtstag und Jonas musste mindestens 40 Hände schütteln. Etwas später ging es dann schlafen. Dank unserer mitgebrachten Zeltheizungen hatten wir zumindest in der Nacht das Gefühl eines warmen Sommers :-)

Samstag, 7. August

Am 5ten Tag schien morgens schon die Sonne. Bereits nach dem Frühstück gingen die meisten von uns aufs Wasser. Bernd, unser Betreuer, ging mit anderen auf die Wiese chillen. Allgemein war es ein toller Tag, mal recht warm für unseren Sommer. So verbrachten wir die ganze Zeit mit Wasserschlachten, Kanu fahren, Lehmrutschen und alles andere was man eben so machen konnte. Mittags hat Seligenstadt seine Neulinge traditionsgemäß getauft. Dazu wurden Unmengen an Ketchup, Majo, Kakao, Haferflocken, Zahnpaste und anderes benötigt. Es war eine Riesensauerei, aber alle haben am Ende gelacht – das ist auch so gewollt, denn weh tun oder einem schaden wollen wir ja keinem. Das danach wieder großes Duschen angesagt war braucht eigentlich nicht erwähnt zu werden (das wird vor allem unsere Eltern freuen :-). Unser Rekord war 7 Duschmarken für 22 THWler!! An diesem Tag wurde auch Kevin aus Bad Homburg, wegen seines wirklich tollen Einsatzes während der ganzen Zeit, von seinem Betreuer Tobias zum Jugendtruppführer ernannt. Wir freuten uns alle mit ihm – willkommen im Kreis der "Streifenhörnchen" :-)

Sonntag, 8. August

Am nächsten Tag regnete es wieder. Unsere Betreuer schlugen uns vor ins Kino zu fahren. Einstimmig waren wir dabei und so ging es los Marburg unsicher zu machen. Trotzdem das Marburg nur knapp 50 km entfernt war, brauchten wir mit all unseren Fahrzeugen in Kolonne doch fast eine ganze Stunde bis wir dort ankamen. Wir waren in dem Film "Kindsköpfe". Der Film war sehr lustig und alle haben sich kaputt gelacht. Als der Film zu Ende war wollten alle wieder zurück ins Lager. Die Jugend aus Friedberg wollte lieber ins Besucherbergwerk nach Borken fahren, was sie auch taten. Auch sie hatten dort viel Spaß und haben einiges zu sehen bekommen. Wie wir dann alle wieder zusammen ankamen konnten wir alle noch mal ins Wasser springen, denn die Sonne schien mal wieder für kurze Zeit. Dann chillten wir noch eine Weile, bis es zum Essen Pizzasuppe gab, die wir schon am Abend vorher (aus schier Unmengen an Zutaten, wie Hackfleisch, Käse, Pilzen, Tomaten, Lauch, und geheimen gelben Körnern!) gekocht hatten. Sie schmeckte wirklich sehr lecker. Wie jeden Abend klang der Tag zusammen am Lagerfeuer aus.

Montag, 9. August

Um 9 Uhr entschieden wir ins Schwimmbad zu fahren, da das Wetter zum Baden am See wieder einmal nicht einlud. Wir sind alle zusammen ins „Nautilust“ gefahren, kurz hinter Marburg. Dort gab es eine Wasserschlacht nach der anderen, wir balgten und rutschten die ganze Zeit. Chillen konnten wir im Wirlpool und im Dampfbad. Einmal da waren wir im Wirlpool 20!! THWler und ein Zivilist. Ob der sich noch wohl fühlte wissen wir nicht, aber ganz glücklich sah er nicht aus (raus wollte er scheinbar aber auch nicht, obwohl er schon eine Ewigkeit vor uns drin saß...). Im Dampfbad war es auch cool. Immer wenn wir richtig aufgeheizt waren hat irgendeiner von uns mit dem Wasserschlauch alle mit eiskaltem Wasser abgespritzt. Glücklicherweise waren neben uns nur andere Kinder mit drin, und auch die fanden es lustig mit uns. Am Ende passte auch kein weiterer mit ins Dampfbad :-) Wieder zurück mussten wir alle antreten.

Bernd erzählte uns, dass es auf dem Campingplatz Ärger mit Dieben und Einbrechern gab und schon einige Camper deswegen abgezogen sind. Da er auch irgendwo mitbekam, dass man uns wohl eins auswischen wollte, beschlossen wir eine Nachtwache zu stellen. Wir machten uns sofort ans Werk und planten alles Notwendige. Gleich nach dem Essen, so kurz nach 23 Uhr gingen alle anderen in ihre Schlafsäcke. Bis auf je 3 Gruppen a 5 von uns, die an besonderen Stellen ihre Stellung bezogen. Über Funk waren wir alle miteinander verbunden. Alle 30 Minuten wechselten wir unsere Position. Und es entging uns nicht was auf dem Lagerplatz geschah, einschließlich Parkplatz. So schlichen sich einige heimlich über den Zaun um sich mit Freunden auf dem Platz zu treffen, oder eine kleine Gruppe von Jugendlichen ging Nachts nackt baden, weiter unten angelten einige und im Wald hinter uns liefen merkwürdige Gestalten rum. Aber wir konnten sie, dank Ollis Nachtsichtglas, prima sehen. Das war der Hit! Alles dunkel und wir konnten trotzdem alles gut erkennen. So fühlten wir uns doch einigermaßen sicher. Nach 2 Stunden lösten uns gegen halb 3 Uhr die anderen 3 Gruppen ab. Ohne nennenswerte Vorkommnisse.

Als wir wieder dran waren geschah es dann! Wir hörten auf einmal Hilfeschreie im Wald, wo Betreuer mit einigen von uns nach dem Rechten schauen wollten. Unheimlich… Als sie zurück gerannt kamen waren wir erst einmal beruhigt, doch dann nach dem Antreten… Einer von uns fehlte! Lars von den Seligenstädtern war fort. Sofort rückten wir aus und suchten ihn eilig. Aber wir konnten nichts finden. Unsere Einsatzleitung der Betreuer riefen per Handy die Polizei und wir konnten es nicht glauben! Dann sahen wir von der Strasse her das Blaulicht, da kam wohl die Polizei, nach endlosen Minuten. Wir stürmten alle nach vorne ans Tor und da stand – unser VW-Bus! Darin saßen der vermisste Lars, und einige Betreuer grinsten uns doof an. Alles Show!!? Müde wie wir waren fanden wir das gar nicht lustig, aber wir hatten uns das ja eh schon die ganze Zeit gedacht, dass da was nicht stimmt… So um 5 Uhr waren wir dann auch alle im komaähnlichen Schlaf versunken.

Dienstag, 10. August

Dann war uns das Wetter wieder einmal gut gesonnen. An unserem letzten Tag, wo wir nach den Strapazen der Nacht ausschlafen durften, schien sie wieder die ersehnte Sonne! Und wir vergaben unseren Betreuern. Irgendwie war die Nacht ja auch spannend und aufregend. Wieder einmal verbrachten wir den Tag nur am See. Ohne Stress und so genossen wir die Zeit zusammen und keiner wollte daran denken, dass es schon wieder fast vorbei war, unser beliebtes Sommerlager… Wir spielten Volleyball direkt auf dem Sandplatz vor unserem Lager, sprangen alle zusammen vom Steg aus in den See, warfen uns wieder von der Kanisterinsel, sauten uns im Lehm ein, bis so langsam die Sonne unterging. Ein letztes Photo, wo wir alle zusammen sprangen wurde gemacht, und nach dem Duschen grillten wir ein letztes Mal. Nachts gratulierten wir noch dem Mirco aus Seligenstadt, der an diesem Tag nun endlich 12 Jahre alt wurde (sein Betreuer meinte aber, dass er nichts davon bemerkte, dass er nun 1 Jahr älter geworden ist...)!

Mittwoch, 11. August

Der nächste Tag brachte uns wieder viel Arbeit. Nach dem Aufstehen um 8!! Uhr, wurde sofort gefrühstückt und gleich danach alles abgebaut und in den Hängern verstaut, bevor ein neuer Regen wieder alles nass machen konnte. Gegen 13 Uhr verließen wir den Platz, verabschiedeten uns THW-gerecht kurz mit unserem Martinshorn und fuhren zusammen Richtung Heimat. Auf der Autobahn machten wir einen kurzen Zwischenstop bei Mac Do… und verwirrten die Leute dort ein wenig an der Kasse mit einer laaangen Schlange. Auf dem Rastplatz Wetterau gingen dann unsere Wege wieder auseinander :-( Wir verabschiedeten uns voneinander und der ein oder andere hatte dabei sicher einen Kloß im Hals. Nach so einer tollen Zeit wächst man doch zusammen. Schade, dass schon wieder alles vorbei ist.

Fazit

Hallo Jungs! An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei euch allen bedanken! Es war wieder einmal eine tolle Zeit, zusammen mit euch. Trotz sicherlich einigen Anfangsschwierigkeiten habt ihr uns gezeigt, dass wir zusammen ein starkes Team sind und wir viel Spaß haben können! Ich freue mich schon jetzt auf ein nächstes Treffen und die nächsten, gemeinsamen Aktionen mit euch – Bleibt wie ihr seid!! Bis bald und DANKE,

eure Jugendbetreuer

Text: Bernd Lehner und einige Jugendliche


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.