Friedrichsdorf,

Sicherung einer Zeltlagerhalle nach Sturm

Am 27.10.2002 wurde das Technische Hilfswerk Bad Homburg / Oberursel um 1900 Uhr zur Sicherung einer Zeltlagerhalle, die durch den Orkan "Jeanett" stark beschädigt wurde und drohte in Einzelteile auf die benachbarte Autobahn A5 zu fliegen, nach Friedrichsdorf-Burgholzhausen gerufen. Die Anforderung erfolgte durch die Feuerwehr.

Objekt

Bei dem betroffenen Objekt handelt es sich um einen so genannten "Fliegenden Bau", eine Zelthalle mit einer Grundfläche von ca. 10 auf 20 Meter, bestehend aus einem Aluminiumgerüst mit Zeltplanen verkleidet. Das Objekt ist freistehend und nur durch einen Lärmschutzwall getrennt von der stark befahrenden A5. Im Objekt wurden leere Europaletten gelagert.

Schadenslage

Beim Eintreffen des 1. Fahrzeuges KdoW (ELW der Ffw Friedrichsdorf bereits an der Einsatzstelle) war ein Teil der 2-teiligen Schiebetür aus der Laufschiene herausgerissen, nur noch gehalten von dem Vorhängeschloss. Die gegenüberliegende Planenwand war durch den entstandenen starken Innendruck zerrissen.

Einsatzkräfte

Aufgrund der Funkalarmierung nach dem Einsatzstichwort TH08 (nicht sofort einzuordnen), rückten ab 1935 Uhr folgende Fahrzeuge des Technischen Hilfswerkes, abweichend zur AAO (Alarm- und Ausrückordnung) nach Friedrichsdorf-Burgholzhausen aus:

  GKW 2 + RüCo 0/4/3/ 7

Zusatzfahrzeuge
  KdoW 1/0/0/ 1
  GKW 1 0/2/1/ 3
  Gesamt 11

Anmerkung : Aufgrund der Tatsache, dass der KdoW des OV bereits vor Ort war wurde die taktische Entscheidung getroffen, da Licht notwendig war, den GKW 2 als erstes Fahrzeug die Einsatzstelle anfahren zu lassen. Der GKW1 wurde nachgefordert da ein Teil der Zeltverspannungssysteme nur mit der 3-teiligen Schiebeleiter des GKW1 erreichbar waren.

Erste Massnahmen

Nach dem Eintreffen des GKW 2 wurde zuerst die gesamte Schiebetür der Zelthalle demontiert und die gegenüberliegenden Planenreste der zerrissenen Rückwand entfernt. Nach genauerer Begutachtung wurde entschieden sämtliche Seitenwände der Zeltkonstruktion zu entfernen, da eine ausreichende Absicherung sonst nicht zu gewährleisten war.

Weitere Massnahmen

Aufgrund der Tatsache, dass mitlerweile der Leiter der Betriebsstätte eingetroffen war und er die Verantwortung für die Maßnahmen übernommen hat wurde darauf verzichtet die Plane zu entfernen.

Die gesamte Zeltkonstruktion wurde an allen Verbindungsstellen kontrolliert, mit Rödeldraht gesichert, alle Schraubverbindungen nachgezogen und alle Zeltverspannungssysteme nachgespannt. Um den Bewegungsspielraum der Seitenplanen zu beschränken wurden innen und außen Palettenstapel errichtet.

Schlussbetrachtung

Der Einsatz konnte um 2226 Uhr abgeschlossen werden. Aus der Sicht der Einsatzkräfte wäre die Demontage der Zeltplanen notwendig gewesen, da bei weiter anhaltendem Sturm auch die Palettenstapel nicht den gewünschten Erfolg gebracht hätten.

 

Text und Fotos: Wolfgang Reuber


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