Schadenslage und Objekt
Am Montagabend traten im Vordertaunus durch eine Schlechtwetterfront starke Windböen auf. Ein ca. 30m hoher Baum mit einem Stammdurchmesser von rund 1m konnte dem Wind nicht standhalten und stürzte um. Im Fallen riss er einen weiteren Baum mit. Beide Bäume schlugen auf drei gegenüber liegenden Reihenhäusern ein. Während zwei von ihnen nur leichte Schäden (defekte Ziegel, abgerissener Dachlawinenschutz, zertrümmertes Vordach) davontrugen, entstand am 3. Haus sehr hoher Schaden. Das Dach wurde auf der gesamten Fläche in Mitleidenschaft gezogen. Neben einem ca. 2m² großen Loch wurden viele Ziegel beschädigt, an der Dachgaube und der Dachkante wurden Ecken abgerissen. Die Wand des Hauses wurde ebenfalls beschädigt, hier riss der Baum teilweise Putz und Isolierung herunter. Drei zwischen den Häusern geparkte Autos wurden stark beschädigt, ein weiteres wurde vollständig zerstört. Personen kamen zum Glück nicht zu Schaden.
Einsatzkräfte
Da eine Eigentumssicherung bis 6m² gemeldet wurde, rückte das Technische Hilfswerk ab 00:00 Uhr zunächst nach Alarm- und Ausrückordnung (AAO) mit folgenden Fahrzeugen nach Königstein aus:
MLW 2t | 2/1/2/5 | ||
Innendienst | 0/2/0/2 | ||
Vor Ort stellte sich heraus, dass der Schaden wesentlich größer ist als bisher angenommen. Deshalb wurde weiteres Personal alarmiert und Material sowie Absturzsicherung (ASS) nachgeführt. | |||
GKW 1 + RüCo | 0/2/1/3 | ||
MTW | 0/1/1/2 | ||
Gesamt | 12 |
Massnahmen
Beim Eintreffen des ersten THW-Fahrzeugs war die Feuerwehr noch mit Aufräumarbeiten rund um das Haus beschäftigt. Die Lage wurde zunächst vom THW über die Drehleiter der Feuerwehr erkundet und entsprechende Maßnahmen geplant. Bis zum Eintreffen der nachrückenden Einheiten und des benötigten Materials wurden die Dächer von einem THW-Helfer von der Drehleiter aus teilweise beräumt und bereits durch Umschichtung von Ziegeln neu eingedeckt. Nach Eintreffen des Materials statteten sich 4 Helfer mit Absturzsicherung (ASS) für die Arbeiten auf dem Dach aus. Der Zugang zum Dach erfolgte ebenfalls über die Drehleiter. Zunächst wurden einzelne Äste des Baumes auf der Rückseite des Daches beseitigt und das Dach auf weitere Schäden überprüft. Danach konnte die Gaube gesichert werden. Defekte Ziegel wurden herausgenommen und durch Unterspannfolie und Dachlatten ersetzt. Weitere kleine Löcher wurden mit Ziegeln aus dem großen Loch aufgefüllt, so dass ein einziges großes Loch von ca. 10m² übrig blieb. Dieses wurde mit Unterspannfolie und Dachlatten verschlossen. Die zerstörte Dachkante wurde mit Brettern gesichert. Lose Dachteile wie Regenrinne, Dachlawinenschutz und zerstörte Ziegel wurden entfernt, um die darunter liegenden Eingangsbereiche und die Straße vor herabfallenden Teilen zu schützen.
Schlussbetrachtung
Der Einsatz konnte am 05.06.2012 gegen 08:45 Uhr mit der Rückkehr in die Unterkunft und dem Aufrüsten der Fahrzeuge erfolgreich abgeschlossen werden.
Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr war vorbildlich. Die Drehleiter der Feuerwehr Königstein stand die gesamte Nacht zur Unterstützung zur Verfügung und erleichterte den Einsatz ungemein, da damit Personal und Material leicht auf das Dach gelangen konnten. Besonderer Dank gilt daher der Drehleiterbesatzung.
Text: Tobias Schnopp
Fotos: Tobias Schnopp, Robert Moecke, Michael Gemeinde