An einem Mittwochsdienst beschäftigten sich die Bergungsgruppen zunächst theoretisch mit dem Thema. Es wurden die sogenannten „Fünf Phasen der Bergung“ ausgebildet. Diese bestehen aus:
1. Erkunden
Mit der Erkundung werden das grobe Schadensausmaß sowie Gefahren der Einsatzstelle festgestellt und die Bewertungsgrundlage für anschließende Entscheidungen getroffen.
2. Durchsuchen
Durch die sich der Erkundung anschließende Durchsuchung wird – vom äußeren des Schadensobjekts nach innen – festgestellt, wo sich eventuell verschüttete Personen, Tiere oder Sachwerte befinden.
3. Eindringen
Hieran schließt sich das Eindringen an, wodurch zu den beim Durchsuchen Gefundenen vorgedrungen wird.
4. Orten und bergen
Im Anschluss daran wird mit der Ortung von Personen begonnen, die bei den vorhergehenden Schritten noch nicht aufgefunden wurden. Dies kann daran liegen, dass die Personen bewusstlos sind oder sich nicht bemerkbar machen können. In dieser Phase werden technische und biologische Ortungsmittel, wie z.B. verschiedene Kameras und Trümmersuchhunde eingesetzt
5. Beräumen
Steht fest, dass keine weiteren lebenden Personen im Schadensobjekt sind, wird mit der Beräumung der Einsatzstelle begonnen. Hierbei kommen unter anderem die schweren Baumaschinen der Fachgruppe Räumen zum Einsatz.
An den theoretischen Unterricht schloss sich am Mittwochsdienst noch eine Erkundungsübung an, bei der das soeben besprochene praktische Anwendung fand.
Einen tieferen Einstieg in die Praxis bedeutete dann der Samstagsdienst, bei der die Bergungsgruppen ein Abbruchobjekt, das der Eigentümer netterweise zu Übungszwecken zur Verfügung stellte, nutzten. In zwei Übungen wurde das am Mittwoch gelernte verfestigt und in einsatznaher Umgebung zur Anwendung gebracht. Nach zwei durchgeführten Übungen, die neben der Rettung von Menschen mit den Rettungsmitteln des technischen Zuges auch die Abstützung einsturzgefährdeter Bausubstanz sowie die Durchführung eines Wanddurchbruchs mit dem elektrischen Aufbruchhammer umfasste, zeigten sich die Ausbilder sehr zufrieden mit der geleisteten Arbeit. Die Einsatzaufgaben wurden schnell, professionell und routiniert erfüllt.
Im Anschluss an die Übungen wurde zurück in die Unterkunft verlegt. Das Mittagessen hatten sich alle mehr als verdient. Mit einem kleinen Wettstreit, welchem Trupp es am schnellsten gelingen würde, eine verletzte Person auf einer Trage aufzubinden und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft endete der Samstagsdienst.