Überwachung des Atemschutzeinsatzes
Unter dem Begriff Atemschutzüberwachung ist die Gesamtheit aller Maßnahmen zur Kontrolle und zur Unterstützung der unter Atemschutz vorgehenden Trupps zu verstehen; sie beinhaltet insbesondere die Registrierung und die Zeitüberwachung des Atemschutzeinsatzes.
Die Atemschutzüberwachung wird zur zusätzlichen Sicherheit für die eingesetzten Trupps durchgeführt. Sie unterstützt die Führungskraft (eingeteilter Gruppen- oder Truppführer für das Segment Atemschutzeinsatz), sodass sie
- die Trupps rechtzeitig an das Antreten des Rückweges erinnern kann*,
- einen Notfall rechtzeitig bemerkt oder
- im Notfall gezielte Rettungsmaßnahmen einleiten kann.
Die Registrierung lässt sich im einfachsten Fall auf einem Blatt Papier vornehmen und die Zeitkontrolle mittels Armbanduhr durchführen. Um die notwendigen Daten, vor allem beim Einsatz mehrerer Atemschutztrupps, schneller und sicherer aufnehmen zu können, sind jedoch andere Lösungen erforderlich. Hierzu gehören z.B. die Verwendung von:
- Vordrucken mit Eintragungsmöglichkeiten,
- Tafeln mit Kurzzeitmessern und Möglichkeiten zur Datenerfassung,
- Elektronische Systeme mit weitgehend automatischer Datenerfassung.
Unabhängig vom eingesetzten System müssen jedoch mindestens folgende Daten erfasst werden können:
- Namen des vorgehenden Atemschutzgeräteträgers
- Flaschendruck zu Beginn des Einsatzes,
- Tatsächlicher Einsatzbeginn (d.h. Anschließen des Lungenautomates),
- Geplantes Einsatzende
- Einsatzort/-ziel.
Schon in 1997 wurde im Ortsverband den heutigen Forderungen der FwDV 7 rechnung getragen, in dem die einfachste Variante einer Atemschutzüberwachung, bestehend aus einem Klemmbrett, drei Kurzzeitmesser und einem Überwachungsvordruck, eingesetzt wurde.
Ungeachtet dessen haben wir seit ca. zwei Jahren die verschiedenen technischen Möglichkeiten, die auf dem Markt angeboten werden, ausgelotet und uns für eine Variante entschieden, die ein vernüftiges Preis-/Leistungsverhältnis darstellt. Es handelt sich hierbei um das RZA (Registriervorrichtung zur zeitlichen Überwachung von Atemschutzgeräteträger) der Firma IEP.
Bei dem Gerät handelt es sich um ein handliches kleines Gerät (Gewicht ca. 1 Kg), welches in einer Textilumhängetasche von der Führungskraft, die für die Atemschutzüberwachung eingeteilt ist, über die gesamte Einsatzzeit am Mann getragen wird.
Jeder Atemschutzgeträger trägt ein Tally, der mit seinem eigenen Namen beschriftet ist, in der Ärmeltasche seines Einsatzanzuges. Der Tally wird durch den Atemschutzausbilder ggf. automatisch eingezogen, wenn der Atemschutzgeräteträger keine gültige Untersuchung mehr vorliegen hat, bzw. wenn andere Gründe einen Atemschutzeinsatz nicht mehr zu lassen.
Funktionsweise:
Die Geräte sind auf 30 Minuten (blau = Kurzzeit) / 60 Minuten (rot = Langzeit) eingestellt. Bei Langzeit muss mit der Langzeittaste das Gerät quittiert werden. Durch Einschieben der persönlichen Namensschilder wird die RZA - Box automatisch aktiviert. Die verbrauchte Einsatzzeit wird durch LED von 0 - 100% angezeigt. Es sind Überzeit und Bereitschaft möglich (mit Alarm quittierbar). Die LED arbeiten in Ampelfunktion:
- 0 - 100 % - 4 LED
- Regelzeit überschritten - 1 LED
- ALARM - 1 LED
Bei dem System wird jeder Helfer im Trupp einzeln überwacht, maximal 3 Helfer je Trupp sind möglich.
Nach dem Einsatzende muss sich der Atemschutztrupp sofort bei dem Führer des Atemschutzeinsatzes melden um sein persönliches Namensschild abzuholen. Sollten Namensschilder in der RZA - Box verbleiben - wird Daueralarm ausgelöst. Dadurch kann sofort die Suche nach dem vermissten Helfer erfolgen.
Für die Aufnahme der relevanten Daten ist auf der Geräteoberseite eine vorbereitete Folie angebracht, die mit einem wasserfesten Stift beschriftet wird.
Durch die Anschaffung der Geräte konnte ein wesentlicher Beitrag für die Sicherheit beim Einsatz unter Atemschutz geleistet werden.
*Unsere Trupps sind mit Funk ausgerüstet.
Text/Fotos: Wolfgang Reuber
Quellen:
FwDV 7 Ausgabe 2002
Atemschutzgeräteträger, Kemper
Prospekt, IEP