Harmonisierung der Ausstattungssätze "Rettung, Arbeitsschutz und Erkundung"

Ab dem Jahre 1998 wurde Zug um Zug Ausstattung beschafft die dazu dient, Helfer die in absturzgefährdeten Bereichen eingesetzt werden müssen, gegen Absturz zu sichern. Leider wurde hier Ausstattung beschafft, die zwar für den industriell/handwerklichen Bereich geeignet ist, aber nicht für den Einsatzdienst im THW. Wir sprechen hier von inaktiven, dynamischen Sicherungssystemen, welche für überwiegend statische Lagen konzipiert worden sind. Einsatzlagen sind jedoch in der Regel dynamisch und bedürfen entsprechenden aktiven, dynamischen, Sicherungssystemen.

Bei dem Einweisungslehrgang innerhalb des Länderverbandes Hessen, Rheinland Pfalz und Saarland sowie in der dazugehörigen Lehrgangsunterlage (Einweisungslehrgang - Auffang- und Sicherheitsausstattung ASS-Team 07/98 ( 89 Seiten) wurde auf die Problematik mehrfach hingewiesen. An dieser Stelle sei erinnert, dass schon vor 1998 über brauchbare Ausstattungskomponenten berichtet wurde, wie z.B. von Kreusser, Geretsried.

Leider hat sich bei der Zusammenstellung der STAN in den drei o.g. Sätzen nicht viel verändert.

Der Ortsverband hat aufgrund seiner Erfahrungen aus dem ASS-Bereich (Absturzsicherungssätze) im Laufe der Jahre im Zuge der altersbedingten Aussonderung und Neubeschaffung die Ausstattung so harmonisiert, dass jetzt eine aktive dynamische Sicherung jederzeit möglich ist, aber auch noch die inaktive, dynamische Sicherung angewendet werden kann. Lesen Sie hierzu den Bericht "Auffanggurte und Zubehör - jetzt aktive und inaktive dynamische Sicherung möglich".

Eine Anmerkung noch zur Prüfung und Dokumentation bei Ausstattungsgegenständen die unter den Begriff "PSA" (persönliche Schutzausstattung) fallen.

Im Allgemeinen ist jeder Ausstattungsgegenstand Teil einer persönlichen Schutzausrüstung zum Retten und sollte daher von einer einzigen Person benutzt werden.

Dieser Empfehlung kann innerhalb des THW nicht eingehalten werden, da im Prinzip alle Helfer der jeweiligen Einheit damit arbeiten müssen. Deshalb ist zu empfehlen, dass für Seile, Geräte, Falldämpfer und dgl. eine Gebrauchsdokumentation geführt wird sowie für alle Teile eine Prüfdokumentation. Die Prüfung ist nach jeder Benutzung, egal ob Ausbildung, Übung oder Einsatz durchzuführen und zu dokumentieren. Dies hat ebenso Gültigkeit für die Gebrauchsdokumentation.

Die jährlich durchzuführende Sachkundigen-Prüfung ist hierdurch nicht außer Kraft gesetzt. Teile, die keine Seriennummer tragen, sind auf geeignete Weise, unverwechselbar zu kennzeichnen.

Die dazugehörigen Unterlagen stehen als PDF-Datei zur Verfügung.

Wolfgang Reuber