Ostdeutschland,

THW Bad Homburg hilft in den Hochwassergebieten

Ende Mai 2013 stiegen die Pegel der Flüsse nach langem ergiebigen Dauerregen bundesweit an. Während Bundesländer wie Hessen oder Baden-Württemberg mehr oder weniger mit einem blauen Auge davon kamen, stiegen die Pegel in Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt dramatisch weiter. Es wurden Pegelstände erreicht, die selbst die Hochwasserkatastrophe von 2002 in den Schatten stellen. Die Lage spitzte sich dramatisch zu. Während sich die Hochwasserwalze ihren Weg weiter durch Brandenburg und Niedersachsen bahnte, riefen immer mehr Kreise den Katastrophenalarm aus. Zahlreiche Deiche brachen und weitere drohten zu brechen. Das Ausmaß der Katastrophe rief nach und nach immer mehr Rettungskräfte auf den Plan. Zu Spitzenzeiten kämpften mehr als 8.000 THW-Helfer pro Tag gegen die Fluten an. Auch der Ortsverband Bad Homburg wurde zur Unterstützung angefordert. Hier eine Übersicht über die Einsätze des OV Bad Homburg:

Di, 04.06.2013:

Gegen Nachmittag wurden die Helfer in Voralarm versetzt und waren ab diesem Zeitpunkt rund um die Uhr per Telefon erreichbar.

Noch am selben Abend erfolgte die erste Alarmierung. 2 Helfer der Fachgruppe Räumen (FGr R) erhielten den Einsatzauftrag, mit Kipper und Tieflader nach Marburg zu verlegen. Dort wurde das Bergungsräumgerät des OV Marburg aufgeladen und mit der FGr R des OV Marburg verlegte man gemeinsam nach Torgau (Sachsen).

Im Raum Torgau wurden unter anderem Aufgaben wie Deichverteidigung, Beräumungsaufgaben, Sandsacktransporte und Transporte von "Big Bags" durchgeführt. Außerdem mussten mit dem Radlader etliche LKW abgeladen werden, die Sandsäcke transportierten.

Unter anderem wurde mit der Bundeswehr und mit der niederländischen Armee Hand in Hand gearbeitet.

Die Rückkehr der Helfer erfolgte am Mi, 12.06.2013.

Fr, 07.06.2013

Alarmierung von 3 Helfern, die in Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt) die Geschäftsstelle des THW bei der Führung im Leitungs- und Koordinierungsstab (LuK) unterstützen sollen. Die Abfahrt ist für Samstag früh geplant.

Sa, 08.06.2013

Noch bevor die 3 alarmierten Helfer ausrücken, wurde in der Nacht zum Samstag die Fachgruppe Führung/Kommunikation (FGr FK) alarmiert. Insgesamt 10 Helfer rückten umgehend mit 3 Fahrzeugen und 3 Anhängern einschließlich Meldermotorrad nach Zeithain bei Dresden (Sachsen) aus.

Am Morgen des selben Tages rückten auch die 3 Helfer, die in Halle unterstützen sollen aus.

Aufgaben der FGr FK:

In Zeithain sollte ein Bereitstellungsraum für THW-Einheiten eingerichtet und betrieben werden. Dafür wurde das örtliche Sportzentrum zur Verfügung gestellt. Mit einem großen Ascheplatz und angrenzender Turnhalle waren optimale Verhältnisse für die Unterbringung der Helfer sowie für die Parkfläche der Fahrzeuge gegeben. Mit Unterstützung eines Weitverkehrstrupps (WvTr), der mit seinem Mastkraftwagen (MastKW) einen 40m hohen Funkmast aufbauen kann wurde eine Funkausleuchtung des Einsatzgebiets hergestellt, um einen eigenen Funkkanal nutzen zu können. Die FGr FK wurde neben ihrer Tätigkeit als Führungsstelle des Bereitstellungsraums gleichzeitig als Einsatzabschnittsleitung (EAL) eingesetzt. Somit koordinierten die Helfer alle Einsätze im Umkreis von Zeithain. Zu Spitzenzeiten waren knapp 200 Helfer im Einsatzgebiet Zeithain eingesetzt, die durch die FGr FK geführt wurden.

Während ein Großteil der Helfer bereits am Fr, 14.06.2013 aus dem Einsatz ausgelöst wurden und in die Heimat zurückfuhren, kehrten die letzten Helfer am Do, 20.06.2013 nach Bad Homburg zurück.

Aufgaben der Helfer in der LuK Halle:

Die Helfer unterstützten die Hauptamtlichen Mitarbeiter der Geschäftsstelle Halle mit Hilfe von weiteren Helfern aus der FGr FK des OV Halle bei der Führung der THW-Einheiten, die im Geschäftsführerbereich (GFB) Halle eingesetzt wurden. Zu Spitzenzeiten bestanden diese aus knapp 400 Helfern.

Die LuK diente den Fachberatern des THW, die in den Katastrophenschutzstäben der Kreise vertreten waren als Ansprechpartner, wenn es um Anforderung von Spezialgerät oder weiterer Einheiten ging. Außerdem lief die Koordinierung der gesamten Logistik von Austauschkleidung für die Einsatzkräfte über Verpflegung und Versorgung bis hin zu Geräte- oder Fahrzeuginstandsetzung über die LuK.

Nachdem das Einsatzgeschehen rund um Halle am So, 16.06.2013 nachgelassen hatte, wurde die LuK aufgelöst. Die Helfer konnten somit am Mo, 17.06.2013 den Rückweg in den Heimatstandort antreten.

Für den OV Bad Homburg war der Einsatz mit der Rückkehr der letzten beiden Helfer am Do, 20.06.2013 nach insgesamt 16 Tagen beendet. Im gesamten Zeitraum wurden mit Ablöse des Personals insgesamt 16 Helfer eingesetzt.

 Folgende Fahrzeuge waren im Einsatz:

            LKW 8t + Anh. Tieflader

            MTW

            FüKW + Anh. Transport

            FmKW + Anh. Krad

            FüKomKW + Anh. FüLa

            Krad

Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und Ämtern, sowie mit allen beteiligten Organisationen wie Feuerwehr, Rettungsdienste und Bundeswehr klappte hervorragend. Alles in allem konnten die Einsätze des OV Bad Homburg erfolgreich abgeschlossen werden.

Text: Tobias Schnopp

Fotos: Tobias Schnopp (OV Bad Homburg), Tommy Hoffmann (OV Pankow), Patrick Schnopp (OV Bad Homburg)


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