Bad Homburg, 29.11.2003

Schüler-Informationsbörse 2003

Am Samstag, dem 29. November 2003 fand auf dem Unterkunftsgelände des Ortsverbandes die Schüler-Informationsbörse 2003, unter dem Motto "Deine Zukunft", statt. Schüler aus 14 Schulen des Hochtaunuskreises hatten Gelegenheit das THW "selbst" zu Erleben. Ziel der Veranstaltung war es interessierten Nachwuchs für den Ortsverband (OV) zu gewinnen.   An den 14 Schulen gehen ca. 5500 Schülerinnen und Schüler zur Schule. Trotz einer aufwändigen Werbekampagne, haben sich nur 3 Schüler für die Veranstaltung angemeldet. Soziales Engagement und Bereitschaft zu einer ehrenamtlichen Tätigkeit sind scheinbar in unserer heutigen Zeit keine Werte mehr für die es sich lohnt einzusetzen.

Die Vorgeschichte

Nachwuchs für eine ehrenamtliche Tätigkeit in der heutigen Zeit zu gewinnen ist eine schwierige Aufgabe. Sicherlich ist der Weg über die Jugendarbeit in den Jugendgruppen ein möglicher Weg. Doch die Erfahrung aus der Vergangenheit hat gezeigt, dass Jugendliche, wenn sie von der Jugendgruppe in die Grundausbildung gewechselt haben bald das Interesse an dem THW verloren haben und Ausscheiden. Die Gründe hierfür sind vielfältiger Natur. Hier steht das THW im Übrigen nicht alleine da. Andere Organisationen haben ebenfalls die gleichen Erfahrungen gemacht.

Aus diesem Grund wurde in 2001 eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit dem Thema beschäftigt hat, wie wir geeigneten Nachwuchs für das THW finden. Konkrete Ergebnisse wurden jedoch nicht erzielt.

Für 2002 wurde in den OV-Zielen (gemäß QMH 01.01) dieses Ziel neu definiert und unter Einschaltung einer Werbeagentur, die die Arbeit unentgeltlich geleistet hat, neu in Angriff genommen. Hierzu wurden verschiedene Plakatentwürfe erstellt, und außer der Beurteilung durch die Führungskräfte und der Helfer des OV`s, verschiedenen externen Gruppen zur Beurteilung vorgestellt. Als Endprodukt entstand das Plakat "Mein eigenes Ich". Dieser Prozess nahm etwa 10 Monate in Anspruch.

Die Planungsgrundlage

In einem Strategiepapier wurden die Eckpunkte der Aktion festgelegt. Ziel war es, interessierten Schülerinnen und Schüler (ab 17 Jahren) die Gelegenheit zu geben, das THW selbst zu erleben. Besonders erschwerend war, dass sich das THW durch die Einführung des Komponenten Modells im Umbruch befindet und keine sicheren Planungsgrundlagen für den OV vorliegt.

Die Umsetzung

Im Juni 2003 wurde zunächst beim Kreisschulamt angefragt ob sie einer Werbeaktion in solch einem Umfang zustimmt. Dies wurde kurzfristig bestätigt, mit dem Hinweis, dass die Zustimmung bei jeder Schule separat einzuholen ist. Durch entsprechende Anschreiben, mit anschließenden Telefonaten konnte dies, zwar sehr mühsam, da Resonanz an den einzelnen Schulen zwischen begeistert und verhalten lag, umgesetzt werden.

Parallel zu dem Strategiepapier wurde eine Werbestrategie entwickelt, die auf drei Säulen ruhend umgesetzt wurde:

Säule 1 = Infoständer mit Informationsmaterial in den Schulen

Die sieben Infoständer wurden in 2 Runden, jeweils 14 Tage, in den Schulen aufgestellt und mit einem Plakat und Druckunterlagen bestückt. Bei den Druckunterlagen handelte es sich um Handzettel im Format A5 und Postkarten zur Möglichkeit der Anmeldung an der Informationsveranstaltung. Auf beiden Druckunterlagen war das Plakat in verkleinerter Form abgedruckt. Zusätzlich wurde noch ein Faltblatt über den Ortsverband ausgelegt.

Säule 2 = Homepage

Parallel zu den Presseartikeln wurde eine Sonderseite auf der Homepage eingestellt, die mit verschiedenen anderen Seiten, die zum Thema "Mitarbeit im THW" informiert hat, verlinkt. Außerdem haben ein Teil der Schulen, die über eine eigene Homepage verfügen, einen Link zur THW-Seite geschaltet.

Säule 3 = Pressearbeit

Hier wurden ab August jeden Monat Presseartikel in den Druckmedien des Kreises veröffentlicht. Allerdings muss man auch hier einräumen, dass die Unterstützung der Presse noch Wünsche offen lässt.

Die Veranstaltung

Um den Ortsverband entsprechend zu präsentieren wurden im vorderen Hofbereich 3 Großfahrzeuge als Eingangsbild aufgestellt. In der Mitte des Hofes hatte die Fachgruppe Führung und Kommunikation eine betriebsbereite Führungsstelle aufgebaut und betrieben. Im hinteren Teil des Hofes Stand ein 8 Meter hoher Gerüstturm an dem das Abseilen mit dem Rollgliss möglich war. Als Rahmen, zwischen der Führungsstelle und dem Gerüstturm, rechts und links flankierend, waren die anderen Aktivitäten, wie Arbeitstechniken aus dem Instandsetzungsbereich und schwere Bergungsmaßnahmen mit hydraulischen und pneumatischen Hebe- und Spreitzgeräten, aufgebaut. Auch das realistische Ablöschen einer Person mit einer Decke oder das Ablöschen eines Entstehungsbrandes mit einem Übungsfeuerlöscher wurde angeboten.

Bevor es jedoch an das selbst Erleben der Arbeit im THW ging wurde in einem 1 ½-stündigem Vortrag die gesamte Bandbreite durch Michael Rhein und Helmut Wagner das THW und dessen Einbindung in die Hilfeleistungskette vorgestellt.

Im Anschluss konnte sich jeder mit einem Hotdog und Cola, dass unser Koch Patrick Jandausch bereitgestellt hat, erst einmal stärken.

Jeder Teilnehmer hatte eine Aktionskarte ausgehändigt bekommen, mit der er an jeder der 11 Stationen teilnehmen konnte.

Für Helfer die an der Mitarbeit interessiert waren stand ein Gesprächsteam zur Verfügung.

Zum Abschluss bekam noch jeder Teilnehmer eine Informationsmappe mit Bewerbungsunterlagen ausgehändigt. Außer den 3 angemeldeten Schülern hat noch ein interessierter "Seiteneinsteiger" an der Veranstaltung teilgenommen.

Fazit

Alle sind sich in der Meinung darüber einig, dass derzeit Nachwuchswerbung an den Schulen, zu mindestens im Hochtaunuskreis, keine geeignete Maßnahme zur Helferwerbung ist.

An dieser Stelle möchte ich mich für die engagierte Mitarbeit aller beteiligten Helfer bedanken, die trotz der geringen Resonanz, die Veranstaltung hervorragend abgewickelt haben. Meinen besonderen Dank geht an die Marketingagentur Ralf Felder, Wiesbaden (Entwurf und Gestaltung des Plakates und der Handzettel), an die Firma "Das Schild" , Frankfurt, (Gestaltung der Werbeständer), sowie an die Firma ECS - Enders-Computer-Service, Frankfurt.

Text: Wolfgang Reuber

Fotos: Oliver Münster, Holger Haupt

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