Bad Neuenahr,

Regentief Bernd verursacht katastrophale Schäden – THW Bad Homburg hilft im Landkreis Ahrweiler

Langanhaltende extreme Regenfälle haben Mitte Juli zu einer katastrophalen Flut im Landkreis Ahrweiler geführt. Durch rasant steigende Wasserpegel wurden nahezu alle Ortschaften im Ahrtal von der Flut überrascht. Innerhalb weniger Stunden stiegen die Pegel ansatzweise um mehrere Meter und erreichten zum Teil den mehr als fünffachen Stand des normalen Pegels. Dies führte zu massiven Schäden in den überfluteten Orten bis hin zu eingestürzten Gebäuden und Brücken. Straßen wurden vielerorts weggespült und sind unpassierbar. Das Hochwasser forderte etliche Todesopfer. Der Höhepunkt der Flut wurde in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli er-reicht. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits viele Hilfsorganisationen einschließlich THW im Großeinsatz.

THW Bad Homburg leistet Soforthilfe

Am Morgen des 15. Juli 2021 erfolgte dann die Alarmierung des THW Bad Homburg zu einem Ad-hoc-Einsatz. In kürzester Zeit verlegten der Technische Zug (ohne FGr Räumen) und der Fachzug FK in den Landkreis Ahrweiler, um dort Soforthilfe zu leisten.

Während der Fachzug FK im notdürftig eingerichteten Bereitstellungsraum in Grafschaft bei der Koordination der An- und Abrückenden Einheiten unterstützte, löste der TZ die Kameraden des THW OV Wörrstadt in Ehlingen ab, einem kleinen Nachbarort von Bad Neuenahr, wo etliche Keller leergepumpt und teilweise noch Personen aus ihren Häusern gerettet werden mussten.

Dieser Einsatz zog sich bis in die Nacht. Nach Ablösung rückten alle Bad Homburger Einsatzkräfte vorerst wieder nach Bad Homburg ein.

Der Fachzug FK wird angefordert

Schon am Freitagabend, den 16. Juli erfolgte eine erneute Anforderung für den Fachzug FK. Diesmal musste die Einsatzbereitschaft für mindestens eine Woche hergestellt werden. Im Bereitstellungsraum am Nürburgring übernahm der FZ FK die Koordination und Verteilung von Hilfsgütern im gesamten Katastrophengebiet. Diese wurden per KFZ oder per Helikopter der Bundeswehr verteilt. Um diesen Auftrag sorgfältig durchführen zu können, wurden parallel Ortschaften mit dem Blick auf Erreichbarkeit (Beschaffenheit der Ortszufahrten) und den Zustand der Infrastruktur sowie auf den Bedarf an Hilfsgütern erkundet.

Weitere Einsatzaufträge gehen ein

Am Dienstag, den 20. Juli wurden die FGr Räumen und FGr Infrastruktur angefordert. Es galt, die Einsatzbereitschaft für mehrere Tage herzustellen.

Zunächst wurde der Bereitstellungsraum am Nürburgring angefahren. Von dort aus wurden in den darauf folgenden Tagen vor allem Einsatzaufgaben im Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler übernommen. Die FGr I pumpte Keller aus und sorgte für Notstrom an einer Arztpraxis und für die FGr WP des OV Neu-Isenburg. Außerdem wurde im Bereitstellungsraum in Bad Neuenahr ein Duschzelt aufgebaut.

Die FGr Räumen übernahm Räum- und Transportaufgaben. Unter anderem mussten Straßen in Dernau und Bad Neuenahr-Ahrweiler beräumt werden und Baumaschinen transportiert werden. Zudem wurde ein Umschlagplatz für Schüttgut und Trümmer betrieben.

THW Bad Homburg leistet insgesamt rund 2600 Einsatzstunden

Am Samstag, den 24.07.2021 und Sonntag, den 25.07.2021 erfolgte letztendlich die Auslösung aller Einsatzkräfte und die Rückverlegung in den OV Bad Homburg. Bis dahin war der OV seit nunmehr 11 Tagen im Einsatz. Es wurden insgesamt incl. Austausch von Einsatzkräften ca. 50 Helfer des OV eingesetzt. Diese leisteten rund 2600 Stunden reine Einsatzzeit (Ruhezeiten nicht enthalten). Es wurden 13 von 15 Fahrzeugen eingesetzt.

Die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Hilfsorganisationen lief reibungslos und hervorragend. Alles in allem blicken die Helfer des OV Bad Homburg auf einen physisch und psychisch sehr belastenden Einsatz zurück.

Der Einsatz setzt sich fort

Inzwischen sind der Zugtrupp des FZ FK, die FGr Infrastruktur und der Zugtrupp des Technischen Zuges mit 19 Helfern erneut für mehrere Tage im Einsatz. Weitere Anforderungen sind ebenfalls wahrscheinlich.


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