Oberursel,

Logistikkraftakt Taunuskarnevalszug Oberursel – Ein Blick hinter die Kulissen

Wenn sich Hessens drittgrößter Faschingsumzug jedes Jahr aufs neue in der „fünften Jahreszeit“ in Bewegung setzt, bestaunen zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer die sehr aufwendig gestalteten Motivwagen und bewundern die Darbietungen der verschiedenen Tanzgruppen und Musikzüge. Damit dieses Spektakel für die Besucherinnen und Besucher friedlich und sicher abläuft, ist eine große Maschinerie im Hintergrund tätig. Die sogenannten Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, kurz BOS, sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Neben Feuerwehr, Polizei, Ordnungsamt und den Hilfsorganisationen hilft auch das THW bei der Bewältigung dieser Aufgabe mit.

Die Vorbereitungen hierfür beginnen schon weit vor dem Zugbeginn am Faschingssonntag. So treffen sich bereits Monate vor der Veranstaltung Vertreter der beteiligten Behörden zur Koordinierung der anstehenden Aufgaben. Bereits zum siebten Mal in Folge unterstützte das THW Bad Homburg gemeinsam mit weiteren Ortsverbänden aus dem Bereich der Regionalstelle Frankfurt am Main bei der Absicherung der Zugstrecke.

Die praktische Arbeit begann am Freitag vor dem Zugbeginn. Die mit dem Aufstellen von Straßensperren beauftragte Fachgruppe Räumen verlud das Material, das zur Herstellung benötigt wird. Neben einer speziellen sogenannten Bigbagschaufel, mit der die 1x1-Meter großen Bigbags, eine Art großer Sandsack befüllt werden, ist Material zum Abladen und verteilen der gefüllten Bigbags erforderlich (Bigbagschaufel, Bigbagtraverse für Gabelstapler). Am Samstag begann dann am frühen Morgen das Befüllen der Bigbags mit Sand bzw. Split. Die Bigbags wurden auf Lkw geladen, die dann zu den vorgesehenen Aufstellplätzen gefahren sind. Dort wurden die Bigbags mittels Gabelstapler oder Ladekran abgeladen. Währenddessen sind Einheiten zur Bereitschaftspolizei nach Wiesbaden ausgerückt, um dort Sperrgitter zu holen. Diese werden regelmäßig am Epinayplatz zur Bildung einer Gasse benötigt, da dort ein Schwerpunkt der Feierlichkeiten ist und der Festzug ansonsten nicht den Platz passieren könnte. Die Arbeiten konnten trotz altersbedingter Fahrzeugausfälle dank der spontanen Unterstützung weiterer Ortsverbände in der gesetzten Frist abgeschlossen werden. Am Sonntag, dem 11.02.2018 war schließlich der Tag des Zuges gekommen. Hier würde sich zeigen, ob die erarbeiteten Einsatzpläne funktionierten und die Veranstaltung einen guten Verlauf nimmt. Zunächst wurden alle Kräfte in die Einsatzlage eingewiesen. Insbesondere nicht ortskundigen Kräften wurden die Gegebenheiten in Oberursel erläutert und den einzelnen Posten ihre Standorte zugewiesen. Anschließend wurden die in der Nähe der zu sperrenden Punkte abgestellten Bigbags auf die Straße gefahren, um diese so zu sperren. Pünktlich zum Zugbeginn konnten alle Posten der mit Vertretern der Polizei, der Feuerwehr, der Hilfsorganisationen und des THW besetzten Führungsstelle ihre Einsatzbereitschaft melden und so für einen ruhigen Zugverlauf sorgen. Dabei konnten die Einsatzkräfte Fragen von Passanten beobachten und eventuell Verletzten den Weg zum Behandlungsplatz des DRK weisen. Auch Vater und Tochter, die sich im Treiben verloren hatten, konnten die THWler wieder zusammen führen. Ganz hartnäckigen Fällen konnte ein spontanes Gespräch mit der Polizei vermittelt werden. Nach dem Zugende begannen das große Reinemachen und der Rückbau der Straßensperren. Zunächst musste aber der Bauhof Oberursel (BSO) mit Kehrmaschinen die Zugstrecke von Konfetti und liegen gebliebenen „Kamellen“ säubern. Hier mussten die Einsatzkräfte wieder Überzeugungsarbeit bei einigen Autofahrern, denen es nicht schnell genug gehen konnte, leisten. Nachdem gegen 21:30 Uhr alle Straßensperren beseitigt, die Sperrgitter wieder zur Bereitschaftspolizei nach Wiesbaden zurückgebracht und alle Einsatzkräfte wieder in die Unterkunft eingerückt waren, konnte dieses anstrengende THW-Wochenende beendet werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das erarbeitete Einsatzkonzept funktioniert hat. Plötzliche, nicht planbare Ausfälle konnten dank der spontanen und kameradschaftlichen Hilfe benachbarter Ortsverbände aufgefangen werden. Die Zusammenarbeit mit den anderen Behörden und Organisationen hat sehr gut funktioniert. Insgesamt kamen über 60 Helferinnen und Helfer des THW aus den Ortsverbänden Bad Homburg, Frankfurt/Main, Friedberg, Neu-Isenburg und Offenbach zum Einsatz.


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