Bad Homburg, 31.12.2004, von Wolfgang Reuber

Jahresbericht 2004

Vorwort Ein Jahr ist wieder vorbei und es ist die Zeit gekommen die vergangenen 12 Monate Revue passieren zu lassen. Es war kein Jahr mit besonderen Ereignissen, doch konnten in vielen Bereichen die gesteckten Ziele erreicht werden.

© THW Bad Homburg

In 1999 wurde im Ortsverband ein Qualitätsmanagement-System - QMS (wahrscheinlich der 1. Ortsverband bundesweit) eingeführt, welches ständig weiterentwickelt wird. 5 Jahre sind nun vergangen und Jahr für Jahr werden die Erfolge dieser Qualitätspolitik deutlicher sichtbar.

Vier Kernziele verfolgt der Ortsverband mit der Einführung des QMS:

  • Qualität der Ausbildung und Arbeit
  • Wirtschaftlichkeit (Kostenreduzierung)
  • Kundenzufriedenheit (Zufriedenheit der Anforderer)
  • Mitarbeiterzufriedenheit (Helferzufriedenheit)

Die Fakten:

Helfer

Die personelle Stärke des Ortsverbandes liegt derzeit bei 126 Helferinnen und Helfer. Davon entfallen 64 auf den aktiven Teil, 14 auf die Jugendgruppe sowie 21 auf die Helferreserve und 27 auf den Althelferteil.
Der Personalbestand ist damit um 1,6 % gesungen. Insgesamt wurden 14.668,0 Dienststunden an 245 Diensttage mit 504 Dienste geleistet.

Ausbildung

Im abgelaufenen Jahr haben insgesamt 17 Helferinnen und Helfer an verschiedenen Lehrgängen und Seminare an THW-Schulen, auf Bereichs- oder an Standortlehrgängen teilgenommen. Hierzu gehörten auch ein Ausbildungs- und ein Fortbildungslehrgang für Helfer des ASS-Teams (Absturzsicherung).

Durch die Möglichkeit, dass ehemalige Südzuckerhaus in Oberursel, als Übungsobjekt zu nutzen, wurden hier verschiedene Ausbildungsabschnitte durchgeführt. Hierzu gehörten Menschenrettung im Hochhaus, Sicherung von Bauwerken durch Abstützen, Abseilübungen von verletzten Personen, Beleuchtungsübungen und vieles mehr.

Ein zusätzlicher Schwerpunkt wurde gebildet in der Erprobung von Taktikstandards (TS). TS dienen dazu, die Helfer nach gleichmäßigen Grundlagen auszubilden und Führungs-kräften einen Leitfaden zur Abwicklung des Einsatzablaufes zu geben.

Eine besondere Herausforderung für die zwei Ausbilder des Ortsverbandes war die Umsetzung der neuen Ausbildungsrichtlinie zur Basisausbildung I (vormals Grundaus-bildung). Die Schwierigkeit bestand darin, dass für die neue Ausbildungsrichtlinie keine entsprechende Umsetzungsausführung vor lag.

Der krönende Erfolg war das gute abschließen aller 7 neuen Helfer bei der Abschluss-prüfung im Oktober. 2 Helfer davon haben so gar die Prüfung mit Auszeichnung bestanden. Dies war die 16. Prüfung am Standort Bad Homburg.

Erstmalig wurde ein Standortlehrgang für Kraftfahrer mit Führerscheinklasse CE bzw. II durchgeführt. Dieser Lehrgang befasst sich schwerpunktmäßig mit der Ausbildung im Bereich Seilwinde, Kipperbrücke, Ladebordwand und Anhängerbetrieb.

Auf die Ausbildung entfallen insgesamt 5.509,0 Stunden.

Einsatz

Im Jahr 2004 wurde der Ortsverband zu insgesamt 32 Einsätzen und technische Hilfeleistungen herangezogen. Im täglichen Einsatzgeschäft war der Ortsverband in Bad Homburg, Oberursel, Friedrichsdorf, Steinbach, Neu-Anspach, Königstein und Glashütten eingesetzt. Es handelte sich hierbei in 12 Fällen um Eigentumssicherung, in 3 Fällen um Unterstützung bei Bränden, in 1 Fall um Unwetterschäden, in 3 Fällen um Gebäude- und Bauwerksschaden sowie diverse andere Schadensereignisse.

Bei einem Einsatz in Glasshütten-Schlossborn konnte unser Abstützsystem (mfAs) wiederum erfolgreich eingesetzt werden.

Zur besseren Einsatzabwicklung wurde im Laufe des Jahres ein Einsatzplanungs - und Führungsprogramm in Betrieb genommen.

Der Ortsverband beteiligte sich auch an der bundesweiten Kleidersammlung für die Erdbebenopfer im Iran.

Eine eigentlich im verborgene Einsatzunterstützung ist das Errichten einer Notseilbahn auf der Burg Königstein. Diese Maßnahme führt der Ortsverband mittlerweile im 10. Jahr durch. Die Notseilbahn wurde in diesem Zeitraum bereits 19-mal aufgebaut.

Auf die Einsätze entfallen 950,0 Stunden.

Technik

Im Bereich der Technik konnten durch Beschaffung oder Zuweisung einige Verbesserungen erzielt werden. Hier sei ganz besonders erwähnt der neue Führungs- und Lageanhänger (FüLa). Dieser Anhänger komplettiert die Ausstattung der Fachgruppe Führung und Kommunikation und stellt zusammen mit dem im Jahr 2003 ausgelieferten Führungs- und Kommunikationskraftwagen (FüKomKW) eine Einheit da.

Ein langfristiges Projekt, welches in 1997 begonnen wurde konnte nun zu Abschluss gebracht werden. Der gesamte Bereich an Kleingeräten wurde von Batterien auf Akkus umgestellt und einer 7-jährigen Testphase unterzogen. Durch Einführung dieser Maßnahme konnten Kosten für den Kauf von Batterien von über 3.000,00 Euro eingespart werden.

Ebenfalls wurde die Ausstattung an Unterbaumaterial umgestellt und ergänzt. Durch die Einführung dieser Unterbausysteme, die maßlich aufeinander abgestimmt sind, ist ein flexibeler Einsatz, unter Verwendung von Unterbaumaterial, der verschiedenen Einsatzfahrzeuge möglich.

Für den Bereich Ausbildung wurde moderne Ausbildungstechnik beschafft.

Um all diese hochwertige technische Ausstattung zu warten und zu pflegen und weiter zu entwickeln, ist ebenfalls ein nicht unerheblicher Zeitaufwand notwendig.

Hier wurden insgesamt 1.085,0 Stunden aufgewendet.

Jugendarbeit

Im Rahmen der Jugendarbeit wurden die Junghelfer auf ihre zukünftige Arbeit im THW durch Ausbildung in folgenden Bereichen hingeführt:

  • Ausbildung am hydraulischen Schneid- und Spreizgerät
  • Bau eines 12 langen, freitragenden Steg
  • Ausleuchten einer Tiefgarage
  • Erste Hilfe Grundkurs
  • Mauerdurchbrüche
  • Retten von Personen aus Trümmerteilen
  • Funkeinweisung
  • Abstützen einer Tiefgaragendecke
  • Kartenkunde
  • Stiche und Bunde

An Übungen, wie z.B. die 1. Übung aller Jugendgruppen des Geschäftsführerbereiches Frankfurt und die Teilnahme an der Jahresabschlussübung der Bad Homburger Jugendfeuerwehren auf dem Betriebshof der Stadt Bad Homburg, wurde sich beteiligt.

Auch eine Lernerfolgskontrolle mit Teamprüfung wurde durchgeführt. Für die Teamprüfung standen Themen wie, Aufbinden einer verletzten Person auf eine Trage, Beleuchtung: Aufstellen eines Stativs mit Scheinwerfer, Anschluss an einen Stromerzeuger und Aufbau und Inbetriebnahme eines Hebekissens zur Verfügung.

Weitere Aktivitäten wie, wie der Besuch der Feuerwache 3 des Frankfurter Flughafens, die Zentrale Leitstelle des Hochtaunuskreises und die Feuerwache in Bad Homburg runden das Programm ab.

Am Seifenkistenrennen in Oberursel wurde sich beteiligt. Für den Laternenfestumzug in Bad Homburg wurde ein Motivwagen " Blickachsen " gebaut. Das Aufblasen der Luftballons für den Luftballonwettbewerb am Laternenfest wurde ebenfalls durchgeführt.

Aber auch die Freizeitgestaltung kam nicht zu kurz. Hier wurde z.B. die Bowlingbahn in Oberursel besucht. Nachtwanderung, LAN Party mit Übernachtung in der Unterkunft und die 1. Weihnachtsfeier mit Eltern gehörte ebenfalls dazu.

Auf die Jugendarbeit entfallen 2.614,0 Stunden.

Öffentlichkeitsarbeit

Auch in 2004 wurde dem Thema Öffentlichkeitsarbeit eine große Bedeutung beigemessen.
Anlässlich eines Tag der offenen Tür der Gesamtschule am Gluckenstein (Bad Homburg) wurde den Schülerinnen und Schüler Gelegenheit gegeben eine Auswahl von Geräte, aus der umfangreichen Ausstattung des Ortsverbandes, selbst zu bedienen. Hierzu gehörten unter anderem z.B. Hebekissen, Spiegelschweißgerät und Seilzuggerät.

Ebenfalls präsentierten sich Teileinheiten bei Tag der Offenen Türen bei verschiedenen Feuerwehren im Hochtaunuskreis. Auch verschiedene Feuerwehren und DRK-Teileinheiten besuchten den Ortsverband um sich über die Arbeit des THW zu informieren.

Bei der alle zwei Jahre stattfindenden Infobörse, im Rahmen des Tages des Ehrenamtes der Stadt Bad Homburg, erfolgte die Präsentation durch einen Ausstellungstand im Kurhaus sowie der Präsentation von schwerem Gerät auf dem Kurhausvorplatz.

Den Abschluss bildete der Besuch einer 33-köpfigen Delegation von Magistratsmitglieder mehrerer nordjapanischer Städte aus dem Bezirk Tohoku.

Unsere Homepage ist nun das zweite Jahr online. In 2004 haben sich die Zugriffe um mehr als 20 % auf über 119.000 Zugriffe erhöht.

Auf die Öffentlichkeitsarbeit entfallen 1.261,0 Stunden. Hier ist nicht die Zeit enthalten für die Pflege der Homepage.

Vermischtes

Im Rahmen der Einführung des so genannten "Komponenten Modell" wurde beim Ortsverband aus der Fachgruppe Räumen, der Sprengtrupp abgezogen.

Meinen Dank spreche ich allen Helferinnen und Helfer für die im Jahr 2004 erbrachte Leistung aus und wünsche uns allen ein ebenso erfolgreiches Jahr 2005.


Wolfgang Reuber
Kreis- und Ortsbeauftragter

Bildergalerie:


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