Bad Homburg, 23.01.2009

Hochwasser

Am Freitag, den 23. Januar 2009 wurde das Technische Hilfswerk Bad Homburg / Oberursel um 15:50 Uhr zur Hilfeleistung nach Bad Homburg - Ober-Erlenbach gerufen.

Allgemeine Lage

Stundenlange starke Regenfälle führten im Hochtaunuskreis zu zahlreichen voll gelaufenen Kellern und überfluteten Straßen. Der Pegel des Erlenbachs stieg sehr schnell und drohte, ein Klärwerk zu überfluten.

Die Feuerwehren des Hochtaunuskreises waren vielerorts im Einsatz und hatten alle Hände voll zu tun. Das Technische Hilfswerk wurde zusammen mit den Bad Homburger Feuerwehren in Ober-Erlenbach eingesetzt, um das Klärwerk vor dem Wasser zu schützen.

Objekt

Bei dem betroffenen Objekt handelte es sich um ein Klärwerk, das direkt am Erlenbach liegt und zur Zeit ausgebaut wird. Der Höhenunterschied vom abzusichernden Gelände zum Pegelstand des Erlenbachs war relativ gering und die Gefahr einer Überflutung sehr hoch.

Einsatzkräfte

Folgende Fahrzeuge* des Technischen Hilfswerks rückten ab 16:15 Uhr nach Ober-Erlenbach aus:

  FüKW 3/0/0/3
  GKW 1 + Anh. Lich 0/2/2/4
  MLW 2t + LiMa 1/4/2/7
  MLW JG 0/0/2/2
  BRmG 0/0/1/1
  LKW 8t + Palette BRmG 0/1/2/3
     
  MTW 0/2/4/6 2. Abmarsch
  Gesamt 26

*Da vor Ort Sandsäcke benötigt wurden, waren Transportfahrzeuge für die Sandsackpaletten notwendig, was ein Abweichen von der AAO erforderlich machte.

Erste Massnahmen

Nach der Alarmierung wurde vom THW ein Fachberater zur Unterstützung der örtlichen Einsatzleitung der Feuerwehr Bad Homburg Stadt entsandt. Zeitgleich wurden Sandsäcke auf die Fahrzeuge verladen. Weitere Sandsäcke wurden bereits von der Feuerwehr beim Bauhof angefordert.

Weitere Massnahmen

Beim Eintreffen der ersten THW-Fahrzeuge in Ober-Erlenbach war bereits eine Einsatzabschnittsleitung der Feuerwehr eingerichtet und die Einsatzstelle teilweise ausgeleuchtet. Nach Rücksprache des Einsatzleiters THW mit der Feuerwehr, wurde die Ausleuchtung durch den LiMa und mehrere Flutlichtstrahler des THW ergänzt.

Der Bachlauf und die angrenzende Wiese sollten vom THW Bergungsräumgerät und einem ortsansässigen Radbagger beräumt werden. Dieser Einsatzauftrag musste aber aufgrund schlechter Bodenverhältnisse abgebrochen werden.

Der LKW 8t wurde als Pendelfahrzeug für Sandsacktransporte eingesetzt.

Sofort nach dem Eintreffen der 3 Wechselladerfahrzeuge des Bauhofes und der Feuerwehr Oberursel, die mit knapp 1000 Sandsäcken beladen waren, konnte mit dem Verbauen der Sandsäcke begonnen werden.

Diese wurden von einem Radlader abgeladen und in enger Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW verbaut. Innerhalb kurzer Zeit konnte auf einer Länge von etwa 35 Metern ein Sandsackwall errichtet werden, der es ermöglichte, das steigende Wasser im Ernstfall kontrolliert ablaufen zu lassen und das Klärwerk somit vor dem Volllaufen zu schützen.

Glücklicherweise hielt der Erlenbach kurz darauf seinen Pegelstand, sodass der Sandsackwall letztendlich im Trockenen blieb und ein weiteres Eingreifen der Einsatzkräfte nicht mehr nötig war.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hatte in unmittelbarer Nähe einen Versorgungsplatz eingerichtet, an dem die Einsatzkräfte mit Essen und Getränken versorgt wurden.

Schlussbetrachtung

Der Einsatz konnte gegen 23:30 Uhr erfolgreich beendet werden.

Es waren rund 100 Einsatzkräfte der Bad Homburger Feuerwehren, der Feuerwehr Oberursel, des Bauhofs, des DRK und des THW beteiligt.

An dieser Stelle sei den beteiligten Feuerwehren, dem DRK und dem Bauhof für die hervorragende Zusammenarbeit gedankt.

Text: Tobias Schnopp, Haiko Molitor
Fotos: Tobias Schnopp


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