Großübung der Jugendgruppen des GFB-Frankfurt

Spielend helfen lernen – dieses Motto der THW-Jugend setzten fast 100 Jugendliche aus dem Geschäftsführerbereich Frankfurt am Main vom siebten bis neunten Mai 2010 um.

Am Freitag, den siebten Mai, erfolgte die Anreise. Zuvor mussten aber noch die Fahrzeuge mit Zelten, Feldbetten, Grill und den anderen für die Übung benötigten Materialien beladen werden. Nachdem dies abgeschlossen war, fuhren wir, die elf Jugendlichen aus dem OV Bad Homburg und die Betreuer, zum Katastrophenübungsplatz in Eschborn. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Flugplatz. Zunächst wurden die Zelte aufgebaut und sich häuslich eingerichtet. Darauf folgte ein leckeres Abendessen mit Steaks und Würstchen vom Grill. Zusammen mit den befreundeten Jugendgruppen aus Friedberg und Seligenstadt, die unsere Zeltnachbarn waren, ließen wir den Abend ausklingen.

Nach der sehr kalten Nacht, wir waren froh, dass wir unsere Zeltheizung hatten, gab es ab acht Uhr ein leckeres Frühstück. Danach sammelten sich Jugendliche und Betreuer aller Ortsverbände. Die eigentliche Übung begann.

Hierfür wurden die Jugendlichen bunt durchgemischt und dann in Gruppen von acht bis neun Junghelfern den Jugendbetreuern der teilnehmenden Ortsverbände zugeteilt. Nach einem kurzen Kennenlernen in den gebildeten Gruppen ging es auch schon an die erste Übungsstation. Eine solche wurde von jedem Ortsverband des GFB Frankfurt gestellt.

Ziel bei der Übungsstation 1 war die Rettung einer verletzten Person aus einem Bunker. Hierfür musste dieser zunächst ausgeleuchtet werden. Es wurden zwei Trupps gebildet. Während der eine Trupp erkundete, begann der zweite, die Beleuchtungsmittel aufzubauen und nach Vorgabe des ersten Trupps einzusetzen. Dieser wiederum leitete nun die Rettung ein. Unter Zuhilfenahme der passenden Rettungsmittel wurde der „Verletzte“, eine Übungspuppe, aus dem Bunker geholt. Nach dem Abbau der verwendeten Einsatzgerätschaften und einer kurzen Nachbesprechung ging es auch schon weiter zur nächsten Station.

An der Übungsstation 2 galt es eine einsturzgefährdete Wand abzustützen. Dies erfolgte durch eine Gerüstkonstruktion mit Bauteilen des Einsatzgerüstsystems EGS. Nach Vorgabe der Planzeichnung erfolgte zügig der Aufbau der Schrägabstützung.

Als nächste Station, die Übungsstation 3, erwartete die Junghelfer die Bekämpfung von Entstehungsbränden sowie eine Übersicht über die im THW verwendeten Löschmittel. Mittels Übungslöschern konnte ein in einer Übungsgaswanne loderndes Feuer erstickt werden. Zudem wurde das gezielte Löschen geübt. So mussten mit dem Löschstrahl Getränkeflaschen umgeworfen werden.

Um das Thema Wasser ging es auch bei der nächsten Station, der Übungsstation 4. Hier galt es, den Umgang mit der Tauchpumpe zu üben. Ein mit Wasser gefülltes Becken musste leergepumpt werden. Dafür mussten aber zunächst Druckschläuche verlegt werden, sowie die Pumpe mit Strom versorgt werden. Die Jugendlichen meisterten den Umgang mit diesen Geräten, ebenso wie an den anderen Stationen, souverän.

Nach der Übungsstation 4 ging es in die Mittagspause. Sie wurde neben dem Verzehr des exzellenten Essens auch für regen Austausch genutzt. Schließlich musste man den Kameraden ja erzählen, an welchen Stationen man schon war und was man dort erlebt hatte. Zum Ende der Mittagspause gab es noch ein Eis für jeden und so konnten wir gut gestärkt die nächste Station angehen.

Bei der Übungsstation 5 war die Gesteinsbearbeitung die Aufgabe für die Nachwuchsretter. Mit den verschiedenen Gesteinsbearbeitungsgeräten wie zum Beispiel Hammer und Meißel, aber auch Schlagbohrmaschine und Bohr- und Aufbrechhammer wurde das fachgerechte Zertrümmern von verschiedenen Materialien durchgeführt.

Hoch hinaus ging es bei der Übungsstation 6. Grund hierfür war ein Gerüst, von dem eine verletzte Person mit dem sogenannten Leiterhebel gerettet werden sollte. Der Leiterhebel dient dem Ablassen einer Person, die sich in einer Schleifkorbtrage befindet. Der Vorteil am Retten mittels Leiterhebel ist, dass sich die Trage und somit auch die Person, ständig in der waagerechten Lage befinden. Damit dies auch während des ganzen Vorgangs so bleibt, ist eine gute Koordination des rettenden Trupps untereinander nötig. Doch dies stellte überhaupt kein Problem dar, im Gegenteil, die Rettung erfolgte schnell und sicher.

Die Übungsstation 7 stellte wiederum die Teamfähigkeit der Gruppe auf die Probe. Mit einer kleinen Übung sollte das richtige Absichern einer Unfallstelle sowie die Rettung einer verunfallten Person aus einem Kraftfahrzeug geprobt werden. Auch dies gelang zur Zufriedenheit der Ausbilder.

Das Anheben von Lasten mittels Hebekissen war schließlich die Aufgabe an Übungsstation 8. Doch lag hier die Schwierigkeit nicht im Gewicht der Last, sondern darin, dass eine Kugel durch ein Labyrinth gerollt werden musste. Um dies zu bewerkstelligen war eine Menge Fingerspitzengefühl erforderlich.

Ebenfalls um Lasten ging es bei der Übungsstation 9. Hierbei musste mittels eines Mastkrans eine Panzersperre umgesetzt werden. Bei einem Mastkran handelt es sich um eine Holzkonstruktion, bestehend aus einem oder zwei Rundhölzern. Diese wird durch bis zu drei Greifzüge nach links, rechts und oben bewegt. So ist es möglich, Lasten mit einem Gewicht von mehreren Hundert Kilogramm zu bewegen. Auch hier war wieder die Koordination der ganzen Gruppe gefragt. Um diese zu testen, wurde ein Umsetzen auf Zeit durchgeführt.

An der letzten Übungsstation 10 schließlich wurde ein Einblick in die Arbeit der Fachgruppe Infrastruktur geboten. Geübt wurden das Ablängen von Rohren mittels Rohrschneider, die Verbindung zweier Rohrstücke miteinander sowie das Anbringen einer Schelle über ein Rohr, um ein sich darin befindliches Loch zu verschließen.

Nach dem Abschluss aller Stationen durch die Gruppen konnte ein klares Fazit gezogen werden: allen Beteiligten haben die Übungsstationen Spaß gemacht und zu einem echten Wissenszuwachs geführt. Den Abend ließen wir bei bestem Wetter, wie schon den vorigen Abend am Grill und im Schein unserer Petromax ausklingen.

Am Sonntag, den neunten Mai meinte es das Wetter leider nicht so gut mit uns, sodass wir im Regen unsere Zelte usw. abbauen mussten. Dies konnte allerdings der insgesamt sehr schönen Veranstaltung keinen Abbruch mehr tun.

Zum Schluss möchten wir noch allen Beteiligten Ortsverbänden danken, insbesondere den OVs Neu-Isenburg für die Küche, sowie den FGr. Infrastruktur aus Bad Orb und unserer Infrastruktur aus Bad Homburg für die Bereitstellung der hervorragenden Sanitäranlagen. Des Weiteren möchten wir als Jugendgruppe uns bei den Helfern unseres Ortsverbands bedanken, die sich für uns das Wochenende um die Ohren geschlagen haben.

Wir hoffen, auch sie hatten soviel Spaß wie wir.

Tobias Heldmann


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