Objekt
Bei dem betroffenen Objekt handelt es sich um eine Scheune (Satteldach) mit einem innen liegenden, abgeteilten ehemaligen Stall. Die Scheune steht direkt, Wand an Wand, an einem zweigeschossigem Wohnhaus (ebenfalls Satteldach).
Schadenslage
Aus bisher unbekannten Gründen ist ein Feuer zwischen den beiden Gebäuden entstanden, dass sich entlang der Fachwerkbalken der Scheune gefressen hat. Das Feuer hatte die Balken erheblich in Mitleidenschaft gezogen und dadurch die Tragkraft der gesamten Konstruktion, an der rechten Wandseite, stark gemindert. Um alle Glutnester zu entfernen, musste ein Teil der Scheunenwand entfernt werden.
Einsatzkräfte
Aufgrund der Funkalarmierung nach dem Einsatzstichwort H EINST (Gebäudeeinsturz), rückten ab 15.03 Uhr folgende Fahrzeuge des Technischen Hilfswerkes, gemäß AAO (Alarm- und Ausrückordnung) nach Glashütten-Schloßborn aus:
KdoW | 1/0/0/1 | ||
GKW 1 + RüCo | 0/2/5/7 | ||
LKW 8t (mfAs) | 0/2/0/2 | ||
GKW 2 | * | ||
FüKW | 1/0/1/2 | ||
Zusatzfahrzeug | |||
MTW | 0/2/2/4 | Nachführung von Helfern | |
Gesamt | 16 |
*Auf das Ausrücken des GKW 2 wurde verzichtet, da ausreichend Licht und Strom an der Einsatzstelle verfügbar war.
Erste Massnahmen
Nach dem Eintreffen des GKW 1 und des LKW 8t wurde die notwendigen Bauteile des mfAs (Multifunktionales Abstützsystem) abgeladen und vorgerichtet (Bild 02), sowie der Bodenbereich, wo die Schwellen der Stützkonstruktionen gelegt werden müssen, grob gereinigt.
Weitere Massnahmen
Aufgrund der Tatsache, dass ein Kamerad der Feuerwehr von beruflicher Seite aus mit dem Bauwesen und Statik vertraut ist erfolgte der Aufbau der Abstützmaßnahmen nach seinen fachlichen Vorgaben.
Im hinteren und vorderen Stallbereich (Bild 05) wurden zunächst 6 Stützen (MP 250) als 4er- bzw. 2er-Verband eingebaut. Die Tragkraft der beiden Verbände ist mit 320 kN bzw. 160 kN zu beziffern. Durch diese Maßnahme konnte die Zwischendecke (Kappendecke) gesichert werden, sodass die Decke betreten werden konnte um die weiteren Abstützmaßnahmen vorzunehmen.
In einem zweiten Schritt wurden nun die beiden Mittelpfetten der Dachkonstruktion mittels einem 2er Verband (Bild 09 und 10) bzw. einer Einzelstütze (Bild 08), alles MP 625, abgesichert. Die Einbauhöhe betrug 4,35 Meter und die Tragkraft 160 kN bzw. 80 kN.
Nach Abschluss der Abstützmaßnahmen begannen die Kameraden der Feuerwehr damit Teilstücke der Giebelwand abzutragen, damit die letzten Glutnester ausgeräumt bzw. abgelöscht werden konnten.
Schlussbetrachtung
Der Einsatz konnte um 17:26 Uhr erfolgreich abgeschlossen werden.
Die Kameraden der Feuerwehr Glashütten-Schloßborn unterstützten in vorbildlicher Weise den Einsatz durch Maßnahmen der Ausleuchtung und der allgemeinen Hilfestellung.
Der Einsatz ist gut gelaufen. Auch weitere wertvolle Erfahrungen zur Weiterentwicklung des Abstützsystems konnten gewonnen werden.
Text: Wolfgang Reuber
Fotos: Daniel Krebs, Paolo Lacanfora