Oberursel,

Gebäude, Bauwerkschäden

Am Montag dem,14. März 2005 wurde das Technische Hilfswerk Bad Homburg / Oberursel um 09:30 Uhr zur Absicherung, eines Wohnhauses nach einem Dachstuhlbrand, nach Oberursel-Bommersheim gerufen. Die Anforderung erfolgte durch die Feuerwehr.

Objekt

Bei dem betroffenen Objekt handelt es sich um ein viergeschossiges Wohnhaus (Keller, EG, 1. OG und Dachgeschoss) aus den Zwanzigerjahren mit einem Krüppelwalmdach. Bei der Kellerdecke handelt es sich um eine Stahlträgerdecke mit Ausfachung. Alle anderen Decken sind Holzbalkendecken.

Schadenslage

Aus bisher unbekannten Gründen ist ein Feuer im Dachgeschoss ausgebrochen. Durch die notwendigen umfangreichen Löscharbeiten wurde das gesamte Haus in Mitleidenschaft gezogen und bis in den Keller durchnässt.

Einsatzkräfte

Anfahrt des THW-Einsatzleiters zur Einsatzstelle zwecks Begutachtung des Gebäudes und ggf. Einleitung von weiteren Maßnahmen.

  KdoW 1/0/0/1

Aufgrund der Funkalarmierung nach dem Einsatzstichwort H EINST (Gebäudeeinsturz), rückten ab 11:32 Uhr folgende Fahrzeuge des Technischen Hilfswerkes, gemäß AAO (Alarm- und Ausrückordnung) nach Oberursel-Bommersheim aus:

  GKW 1 + RüCo 0/1/5/6
  LKW 8t + Ah-Transp. (mfAs) 0/1/2/3
  GKW 2 *
  FüKW 2/0/0/2
 
 Zusatzfahrzeug
  MTW 0/2/5/7 Nachführung von Helfern
 Gesamt19

*Auf das Ausrücken des GKW 2 wurde verzichtet, da kein Licht und Strom an der Einsatzstelle notwendig war.

Beurteilung und Festlegung der Massnahmen

In Absprache mit dem Kreisbauamt, des Hauseigentümers und der Feuerwehr wurde festgelegt, dass die Decken im Haus so abgestützt werden, sodass die Räumlichkeiten sicher beräumt werden können und kein weiterer Schaden durch mögliches Herabbrechen von Deckenteilen entstehen kann.

Erste Massnahmen

Nach dem Eintreffen des GKW 1 wurden die Räumlichkeiten des Gebäudes vermessen um die Abstützsysteme für die einzelnen Geschosse festzulegen. Nach kurzer Beratung wurden die notwendigen Bauteile des mfAs (Multifunktionales Abstützsystem), sowie zusätzliche Stahlstützen (PEP30) abgeladen und vorgerichtet.

Weitere Massnahmen

Aufgrund der Tatsache, dass das gesamte Gebäude durch das Löschwasser stark in Mitleidenschaft gezogen worden ist, war es erforderlich alle Räume inkl. des Treppenhauses auf drei Ebenen abzustützen.

Im Kellergeschoss, mit einer Durchschnittsraumhöhe von ca. 2,00 Meter, wurden 4 Abstützungen mit einer Tragkraft von je 16 t (je 2 Stützen MP 250 in Verbindung mit einem Rahmen MRK 150 bzw. 75) aus Bauteilen des mfAs eingebaut.

In den beiden darüber liegenden Geschossen, mit einer Raumhöhe von ca. 3,00 Meter, wurde in jedem Raum eine Stützkonstruktion, bestehend aus jeweils 2 bis 3 Stützen PEP 30 und Holz eingebaut. Die Tragkraft wurde hier auf 8 t bzw. 12 t ausgelegt.

Zum Abschluss wurde das Treppenhaus , durchgehend aus dem Keller heraus bis zur Decke des Dachgeshosses mit dem mfAs (MP 120 in Verbindung mit dem MRK 75) abgestützt.

Insgesamt wurden in dem Haus 12 Einzelabstützungen auf drei Ebenen eingebaut.

Schlussbetrachtung

Bei diesem Einsatz fanden zum ersten Mal beide Systeme in Kombination ihre Anwendung. Innerhalb von ca. 3,5 Stunden netto Arbeitszeit konnte diese umfangreiche Sicherungsmaßnahme durchgeführt werden. Kontinuierliche und solide Ausbildung sowie eine optimale Gerätewahl hat hier ihre Früchte getragen. Der Einsatz konnte um 16:03 Uhr erfolgreich abgeschlossen werden.

Der Ablauf des Einsatz ist als sehr gut zu bewerten und es konnten wiederum weitere wertvolle Erfahrungen zur Weiterentwicklung des Abstützsystems gewonnen werden.

Text: Wolfgang Reuber
Fotos: Daniel Krebs, Paolo Lacanfora


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