Bad Homburg,

Gebäude, Bauwerkschäden

Am Sonntag dem, 22. Januar 2006 wurde das Technische Hilfswerk Bad Homburg / Oberursel, um 00:58 Uhr zur Absicherung eines Vorbaus an einem alten städtischen Gebäude gerufen.

Objekt

Bei dem betroffenen Objekt handelt es sich um ein aus Bruchsteine gemauertes Gebäude, ca. 12,0 Meter hoch, versehen mit einem Pyramidendach und einem Vorbau, der bis an die Bürgersteigkante gebaut ist. Es handelt sich hierbei um das alte Wachgebäude, dass an der Ritter von Marx Brücke (Brücke über die Altstadt) in Bad Homburg steht.

Schadenslage

Durch Glatteis auf der Brücke konnte der Fahrer des Linienbusses, in der leichten Linkskurve, sein Fahrzeug nicht mehr in der Spur halten, prallte mit dem Bus gegen die Stützpfeiler des Vorbaus, riss diese weg, sodass das gesamte Dach nur noch von dem Busdach gehalten wurde. Im Bus befanden sich außer dem Fahrer noch 3 Fahrgäste. Nur der Busfahrer wurde leicht verletzt.

Einsatzkräfte

Aufgrund der Funkalarmierung rückten ab 01:20 Uhr folgende Fahrzeuge des Technischen Hilfswerkes zur Ritter von Marx Brücke aus:

  KdoW 1/0/0/1
  GKW 2 + RüCo 1/4/4/9
  LKW 8t 0/1/1/2
     
  BRmG 0/1/1/2
  MTW 0/1/0/1
 
  Gesamt 15

Aufgrund der Alarmierung, die nicht dem Alarmplan entsprochen hat, erfolgte das Ausrücken nicht vollständig nach den Vorgaben der AAO, wie sie dies für diesen Einsatzfall vorsieht.

Erste Massnahmen

An der Einsatzstelle war bereits die Freiwillige Feuerwehr Bad Homburg im Einsatz und hat schon zur ersten Absicherung 4 Stützspindeln unter das Dach gesetzt. Außerdem wurde die Einsatzstelle ausgeleuchtet. Nach dem Eintreffen der ersten Kräfte wurden zunächst Zug um Zug die Stützspindeln gegen Stützen des multifunktionalen Abstützsystems (mfAs) ausgetauscht, um mit diesen Stützen das Dach anzuheben, damit der Bus freikommt. Um die Stützen auf der rechten Dachseite aufstellen zu können, mussten mit dem BRmG die schweren Steinteile der umgestürzten Stützkonstruktion des Daches weggeräumt werden.

Erkenntnisse und weitere Massnahmen

Ziel war es das Dach soweit anzuheben, damit der Bus mit eigener Kraft sich aus seiner Zwangslage befreien kann. Dies war aus zwei Gründen nicht möglich. Der Bus saß auf der Fahrerseite auf einem verschobenen Steinfundament auf. Dies machte es erforderlich das Dach noch weiter anzuheben. Dadurch bekam der Bus eine Schräglage, die es erforderlich gemacht hätte, das Dach noch weitere ca. 30 cm auf beiden Seiten anzuheben.

Aufgrund der Tatsache, dass das Dach absolut instabil war und nach erfolgter Busbergung sowieso niedergelegt werden musste, wurde der Bus mit der Seilwinde (VLF Fw HG), zur Straße hin, herausgezogen. Gleichzeitig wurde mit den Ladegabeln des BRmG das Dach auf der rechten Seite am Gebäude angedrückt und beim Herausziehen des Busses, nach hinten (Zwischenraum zwischen Gebäude und Bus) abgekippt.

Nach erfolgreicher Bergung des Busses, konnte dieser noch mit eigener Kraft in sein Depot fahren. Die großen Holzkonstruktionsteile wurden mittels BRmG auf den benachbarten Schlossplatz abgelegt, sodass die Straße gegen 04:00 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte.

Schlussbetrachtung

Auch dieser Einsatz hat die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Abstützsystems mfAs unter erneuten Beweis gestellt und wieder wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung geliefert.

Der Einsatz wurde in enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Bad Homburg Stadt abgearbeitet.

Text: Wolfgang Reuber
Fotos: Gerhard Rhode


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