Friedrichsdorf,

Gebäude, Bauwerkschäden

Am Dienstag, den 21. Dezember 2010 wurde der THW Ortsverband Bad Homburg / Oberursel um 10:30 Uhr mit Einsatzstichwort "Gebäude, Bauwerkschäden" nach Seulberg alarmiert. Anstatt wie geplant beim Beräumen des IKEA-Daches zu helfen, wurde deshalb eine Gruppe von Helfern abgezogen, um der Anforderung durch die Leitstelle Hochtaunus nachzukommen.

Allgemeine Lage

Durch die Schneefälle im vergangenen Monat und die damit liegen gebliebene Schneemassen auf den Dächern ergab sich auch hier wieder eine erhöhte Dachlast. Die Feuerwehr Seulberg sollte das Dach der Schule von den Schneemassen befreien. Bei der Begehung wurde allerdings festgestellt, dass ein Dachbalken im Lehrerzimmer der Hardtwald-Schule eingerissen und ca. 10cm abgerutscht war.

Um die Sicherheit der Einsatzkräfte auf dem Dach zu gewährleisten, wurde der THW Ortsverband Bad Homburg / Oberursel damit beauftragt, den Deckenbalken vorher abzustützen.

Auf Grund der akuten Einsturzgefahr wurde, trotz schwieriger Straßenverhältnisse, eine Anfahrt unter Sondersignal angeordnet. An dieser Stelle sind die guten und fehlerlosen Leistungen der beiden Kraftfahrer lobend zu erwähnen.

Objekt

Beim betroffenen Objekt handelte es sich um das Lehrerzimmer der Hardtwald-Schule in Seulberg. Die Decke befand sich in ca. 3m Höhe und der betroffene Balken hatte eine Länge von ca. 10m.

Einsatzkräfte

Ab 11:30 Uhr rückten folgende Fahrzeuge des Technischen Hilfswerkes zur Einsatzstelle aus:

Erstanforderung:
  LKW 8t mit mfAs) 0/1/1/2
  GKW 2 + RüCo 2/0/3/5
     
 Gesamt7

Ergriffene Massnahmen

Einsatzauftrag für die Helfer des THW war, nach Absprache mit dem Fachberater THW und dem Einsatzleiter der Feuerwehr, das Abstützen der beschädigten Dachkonstruktion mit dem mfAs (multifunktionales Abstützsystem). Bevor mit dem Abstützen begonnen werden konnte, wurde die Decke zur Eigensicherung mit den Windenstützen gesichert.

Um weiteren Schäden vorzubeugen wurde der Deckenbalken nicht nur im beschädigten Bereich, sondern auf ganzer Länge unterbaut. Beim Abstützen der Decke wurden 2x2, der so genannten Multiprop-Stützen verwendet, die jeweils durch einen inneren Gitterrahmen verbunden wurden. Zur besseren Verteilung der Kräfte wurden am Boden Holzbohlen ausgelegt.

Die Stützen wurden so arretiert, dass sie einen leichten Druck auf den abzustützenden Balken ausüben. Fixiert wurden diese durch eine Verschraubung der Stützen mit dem betroffenen Deckenbalken.

Um die Anfahrt der von der Feuerwehr benötigten Drehleiter zu ermöglichen, wurde im Anschluss an die Abstützmaßnahmen noch ein festgefahrener LKW geborgen, der die Zufahrt zur Einsatzstelle blockierte.

Schlussbetrachtung

Der Einsatz konnte nach ca. 3 Stunden erfolgreich abgeschlossen werden und die Kameraden der Feuerwehr Seulberg konnten mit der Räumung der Dachfläche beginnen.

Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr lief wie immer hervorragend und reibungslos. Es hat sich auch hierbei wieder gezeigt, dass unser spezielles, für das THW unübliches, Abstützsystem viel Zeit spart und durch seine Wiederverwendbarkeit sowohl Materialkosten senkt als auch dem Anforderer Geld erspart.

Text/Fotos: Markus Heilmann


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