Neu-Anspach,

Dachfläche verschließen

Am Sonntag dem, 03. Juli 2005 wurde das Technische Hilfswerk Bad Homburg / Oberursel um 08:55 Uhr zum Verschließen eines Satteldaches nach einem Dachstuhlbrand, nach Neu Anspach gerufen. Die Anforderung erfolgte durch die Feuerwehr.

Objekt

Bei dem betroffenen Objekt handelt es sich um ein viergeschossiges Reiheneckhaus (Keller, EG, 1. OG und Dachgeschoss) mit einem Satteldach.

Schadenslage

Aus bisher unbekannten Gründen ist ein Feuer im Dachgeschoss ausgebrochen. Durch die notwendigen umfangreichen Löscharbeiten wurde das gesamte Haus in Mitleidenschaft gezogen und bis in den Keller durchnässt. Um das Haus und die Einrichtung vor weiteren Schäden durch zu erwartende Regenfälle zu schützen wurde das gesamte Dach mit Planen abgedeckt.

Einsatzkräfte

Aufgrund der Funkalarmierung nach dem Einsatzstichwort TH 3 (Dachflächen verschließen), rückten ab 09:02 Uhr folgende Fahrzeuge des Technischen Hilfswerkes, gemäß AAO (Alarm- und Ausrückordnung) nach Neu Anspach aus:

  KdoW 1/0/0/1
  GKW 1 + RüCo 0/3/4/7
  LKW 8t (Zusatzmaterial) 1/2/0/3
  GKW 2 *
  FüKW 2/0/0/2 Inkl. Zusatzmannschaft
 
 Zusatzfahrzeug
  MTW 0/2/0/2 ASS-Ausstattung
 Gesamt17

*Auf das Ausrücken des GKW 2 wurde verzichtet, da kein Licht und Strom (höhere Anschlussleistung) an der Einsatzstelle notwendig war.

Erste Massnahmen

Nach dem Eintreffen des GKW 1 wurde zunächst die Tür des Nachbarhauses instandgesetzt (gewaltsames Öffnen im Zuge der Erstmaßnahmen zur Brandbekämpfung), da aufgrund der noch andauernden Nachlöscharbeiten noch keine Maßnahmen am Schadensobjekt möglich waren.

Nach genauer Erkundung des Schadensobjektes und Prüfung der Zugangsmöglichkeiten zum beschädigten Dach wurde der Entschluss gefasst, die gesamte Abdeckkonstruktion auf dem Boden vorzurichten, auf das Dach zu transportieren und dort zu entfalten.

Weitere Massnahmen

Gleichzeitig mit dem Vorrichten der Abdeckkonstruktion wurden die persönlichen Sicherungsmaßnahmen für die Helfer, die auf dem Branddach zum Einsatz kommen, vorbereitet.

Die Abdeckkonstruktion bestand aus drei Bretter, die miteinander verschraubt wurden. Unter dem oberen Brett wurden die Planen, die gerollt wurden und an den Enden mit je drei Leinen bestückt waren, eingebaut. Um die Konstruktion auf dem Dach befestigen zu können wurden entsprechende Spanngurte mit befestigt.

Die gesamte Konstruktion wurde über zwei Nachbarhäuser, mittels parallelen Leitern und Zugleinen auf das Dach transportiert. Auf dem Dach erfolgte der seitliche Einschub der Konstruktion. Nachdem mit den Spangurten die Konstruktion befestigt war erfolgte das Entfalten der Planen. Circa alle Meter wurde von außen eine Dachlatte mittels eines pneumatischem Naglers befestigt um die Plane gegen Wind zu sichern. Am Dachende erfolgte die Verspannung mittels der angebrachten Leinen am Objekt.

Zum Abschluss erfolgte die Sicherung von Türen und Fenster am Schadensobjekt.

Schlussbetrachtung

In der Einsatzgeschichte des Ortsverbandes wurden schon viele Dächer mittels Planen verschlossen. Eine Aussage hat jedoch bisher ihre Bedeutung noch nie verloren "Kein Dach ist gleich" - und immer wieder ist neues Improvisationstalent erforderlich.

Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Feuerwehren war wie immer hervorragend. Der Einsatz konnte gegen 16:00 Uhr erfolgreich abgeschlossen werden.

Text: Wolfgang Reuber

Fotos: Daniel Krebs, Wolfgang Reuber


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.