Bad Homburg,

5. Grundlehrgang für ASS-Helfer

Im Rahmen der kontinuierlichen Aus- und Fortbildung von Helfern, die bei Ihrer Einsatztätigkeit für Arbeiten im absturzgefährdeten Bereichen zum Einsatz vorgesehen sind, fand am 1. und 2. Juni 2007 der 5. Grundlehrgang statt. Sieben neue Helfer konnten zur Verstärkung bzw. als Ersatz für ausgeschiedenen Helfer im ASS-Team aufgenommen werden.

Neue Erkenntnisse aus abgelaufenen Einsätzen, weiterentwickelte Techniken und modernisierte Ausrüstungsteile machen es immer wieder erforderlich, dass die Ausbildungsinhalte angepasst werden müssen.

Insbesondere wurden die Lernabschnitte Befestigungspunkte – LA 3.4 (vormals Festpunkt), Einsatztaktik – LA 3.6 inhaltlich überarbeitet und umfangreich ergänzt. Neu hinzu kam der Lernabschnitt Fehleranalyse – LA 3.8.

Der gesamte praktische Teil LA 5.0 – 5.3 wurde umgestellt in vier verschiedene Ausbildungsszenarien, um die Helfer bei der praktischen Anwendung zu beobachten und zu bewerten und die Möglichkeit zu eröffnen, dass die Szenarien als routinemäßige Übungen, innerhalb der normalen Ausbildungsdienste, angewendet werden können.

Aus vorgenanntem Grund wurde die praktische Prüfung (LA 6.2) im herkömmlichen Sinne vom Ausbildungsplan abgesetzt.

Einsatztaktik
Seit Einführung in 1996 der ASS-Ausstattung und der damit verbundenen Sonderausbildung kam die Ausstattung ausnahmslos immer in Verbindung mit dem Verschließen von Dachflächen nach Brand oder Unwetter zum Einsatz. Die für diese Fälle greifende AAO wurde entsprechend modifiziert und geeignete Einsatztaktiken entwickelt. Als Grundlage hierfür dient die Checkliste „Gefährdungsanalyse“ (FX0044), die sich in vier Hauptbestandteile unterteilt:

  • Gefährdungsermittlung
  • Entschluss
  • Vorbereitung
  • Endkontrolle
  • Freigabe zum Vorgehen - Einsatz

Um diesen Ausbildungsteil so realistisch wie möglich zu vermitteln wurden hierfür animierte Präsentationen für die allgemeine Vorgehensweise nach den 4 Standardmethoden entwickelt. Anhand von ebenfalls animierten Ausbildungsszenarien (Flachdach und Satteldach) erfolgt die Vertiefende Schulung. Im praktischen Teil erfolgt dann die weitere Vertiefung durch das „selber tun“.

Befestigungspunkte
In der einschlägigen Literatur ist auch heute dieses Thema nur oftmals sehr wage umschrieben. Aufgrund jedoch der langjährigen Einsatzerfahrungen und der kontinuierlichen Umschau nach Bildmaterial konnte dieser Themenblock entsprechend erweitert werden um den Teilnehmer die Problematik dieses Themas und deren Lösungsmöglichkeiten zu vermitteln.

Dieser Themenbereich wird mit Sicherheit auch in der Zukunft entsprechend weiterentwickelt.

Fehleranalyse
Bei aller Ausbildung kommt es jedoch vor, dass sich immer wieder Fehler einschleichen, die in aller Regel keine gravierende Sicherheitsrisiken darstellen, jedoch im Falle eines Sturzes die Abläufe beeinflussen könnten. Das Erkennen solcher Fehler erfolgt meist durch die Auswertung von Fotos, die zu Dokumentationszwecke angefertigt worden sind.

Außerhalb des eigenen Bereiches ist das Internet sehr hilfreich zur Gewinnung von Fotomaterial zu diesem Thema. Es erfolgen Veröffentlichungen von Fotos mit gravierenden Fehlern, die im Fall eines Sturzes für die betroffenen lebensgefährlich sein können. Leider findet man solches Bildmaterial auch auf THW.de.

Ziel dieses Lernabschnittes ist es, Fehler zu Erkennen und diese zu vermeiden.

Praktische Ausbildung
Wie Eingangs erwähnt erfolgt die praktische Ausbildung in Form von 3-4 Ausbildungsszenarien (abhängig von der Teilnehmerzahl) bei denen in Form von Standardmethoden der Umgang mit den Ausstattungsteilen geübt wird. Hierzu zählen:

  • Seile
  • Karabinerhaken
  • Steigklemmen
  • Bandschlingen
  • Anschlagmittel
  • Kantenschutz

Der Lehrgang konnte erfolgreich gegen 18:00 abgeschlossen werden.

Mein Dank geht an mein Mitausbilderteam (Uwe Schenkendorf, Helmut Wagner, Michael Rhein und Daniel Krebs) die für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben.

Unser oberstes Ziel muss es immer sein, dass wir alle Ausbildungsveranstaltungen und vor allem alle Einsätze ohne Personenschäden absolvieren.

Wolfgang Reuber

Bei der bildlichen Darstellung der Übungsszenarien kann es aufgrund der räumlichen Enge auf dem Übungsdach zu Eindrücken kommen, die nicht oder nur teilweise mit einem realen Einsatzszenario übereinstimmen.

Fotos: Daniel Krebs
Folien: Wolfgang Reuber


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