Oberursel,

2 Tage Übung – Flugzeugabsturz

Der stellvertretende Ortsbeauftragte des THW Bad Homburg/Oberursel, Christian Dienst, hatte für die Nacht vom 18. auf den 19.07.2014 eine gemeinsame Übung für das THW, die Feuerwehr und die Bergwacht ausgearbeitet.

Ein Kleinflugzeug sei bei schlechter Sicht in den Abendstunden in ein nur schwer zugängliches Waldgebiet an der Hohemark bei Oberursel abgestürzt. Die Maschine sei mit 4 Insassen besetzt gewesen. Zwei Personen seien sofort tot gewesen und zwei weitere schwer verletzt und im Flugzeugwrack eingeklemmt worden. Trümmerteile der Maschine seien über eine Fläche von 100 m² verteilt worden.

Aufgabe für die eingesetzten Retter war die Ausleuchtung der Schadensstelle zur Rettung und Bergung von Verletzten und Toten, sowie Sicherstellung der Wrackteile für die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung.

Einsatzkräfte

THW Bad Homburg30
THW Offenbach9
Feuerwehren Oberurselca. 25
Bergwacht Hochtaunus6
Rotes Kreuz Bruchköbel3
Gesamt68

Übungsverlauf

Ab 19.00 Uhr versammelten sich die Kräfte der Hilfsorganisationen auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks in Bad Homburg, Urseler Straße 48. Bei einem gemeinsamen Imbiss bereite man sich auf die bevorstehenden Aufgaben vor.

Die Einsatzkräfte wurden gegen 21.15 Uhr über die Rettungsleitstelle Hochtaunus alarmiert und rückten sodann zur Einsatzstelle in den Wald nahe der Landstraße L3004. Es wurde angenommen, dass ein Polizeihubschrauber die Unglücksstelle entdeckt und die genauen Koordinaten übermittelt habe. Einsatzkräfte der Feuerwehr Oberursel und der Bergwacht Hochtaunus erkundeten das Gelände und informierten über die genaue Schadenslage.

Zeitgleich wurde am Rettungspunkt 16 an der L 3004 mit dem Aufbau einer Führungsstelle durch die Fachgruppe Führung/Kommunikation des THW Bad Homburg begonnen.

Tatsächlich wurden das havarierte Kleinflugzeug sowie zwei Tote und zwei eingeklemmte Verletzte ausgemacht.

Über sehr schmale Waldwege wurden die Rettungskräfte mit den notwendigen Fahrzeugen von Feuerwehr und Bergwacht zur Bergung der Opfer und Ausleuchtung der Unglücksstelle herangeführt und mit der Bergung, unter Beteiligung einer Notärztin der Bergwacht begonnen.  Die durch das Rote Kreuz Bruchköbel realitätsnah geschminkten Verletzten wurden unter ärztlicher Anleitung erstversorgt und geborgen. Es erfolgte ihr Abtransport mittels Schleifkorb zu den bereitstehen Rettungstransportwagen der Bergwacht und des Roten Kreuzes.

Zwischenzeitlich hatte die Fachgruppe Beleuchtung des THW Offenbach die Zufahrtswege fachgerecht ausgeleuchtet.

Gegen 01.30 Uhr begannen Kräfte des THW Bad Homburg mit der Bergung der Toten und der Trümmerteile.

Der Flugzeugrumpf, dargestellt durch einen alten PKW-Torso, der sich an einem Felsen verkeilt hatte, wurde mittels Seilwinde und Greifzug gesichert und nach unten gezogen. Hierbei kamen durch Höhensicherungsgeschirr gesicherte Helfer zum Einsatz. Auch herumliegende Trümmerteile wurden für ein Gutachten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung gesichert.

Die Übung endete am Samstag, den 19.07.2014 gegen 07.00 Uhr mit einer Nachbesprechung und einem gemeinsamen Frühstück in der Unterkunft des THW Bad Homburg.

Schlussbetrachtung

Insgesamt ist die Übung erfolgreich verlaufen.

Das anspruchsvolle Gelände hatte die Helfer teilweise, bewusst und kontrolliert, an ihre Belastungsgrenzen geführt.

Beengte Zufahrtswege ohne Wendemöglichkeiten haben das gesamte Können aller Kraftfahrer gefordert.

Besondere Schwierigkeiten verursachte einmal mehr der Betrieb digitaler Funkgeräte auf eng bewaldetem Gebiet.

Gleichwohl war die Übung professionell vorbereitet und lässt für künftige Veranstaltungen dieser Art bereits heute Vorfreude aufkommen.

Text/Fotos: Richard Schnopp

weitere Bilder (feuerwehren-oberursel.de)


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.