Bad Homburg, 19.12.2010

Gebäude, Bauwerkschäden

Am Sonntag, den 19. Dezember 2010 wurden die Feuerwehren Bad Homburg und Oberursel, das THW OV Bad Homburg / Oberursel und weitere THW Ortsverbände des Geschäftsführerbereiches Frankfurt am Main gegen 16:50 Uhr zu einer besonderen winterlichen Hilfeleistung angefordert.

Allgemeine Lage

Starke Schneefälle in den vorangegangenen Tagen hatten ihre Spuren hinterlassen. Auf der Produktionshalle der Firma ixetic in Bad Homburg hatte sich auf ca. 17.000 m² eine extrem hohe Schneefläche angesammelt, so dass das Dach unter der Schneelast vermeintlich einzustürzen drohte. Messungen hatten ergeben, dass sich die Dachfläche bereits einige Zentimeter gesenkt hatte.

Objekt

Es handelte sich um die Produktionshalle der Firma ixetic in Bad Homburg, in der Hydraulik- und Vakuumpumpen, Getriebekomponenten sowie Klimakompressoren mit CO2-Technologie und verstellbare Schmierölpumpen hergestellt werden. ixetic ist Zulieferpartner aller namhaften PKW- und Nutzfahrzeughersteller.

Einsatzkräfte

Wegen des Umfangs der Aufgabe, wurden zahlreiche THW Ortsverbände eingebunden. Im Einzelnen kamen zum Einsatz:

Bad Homburg / Oberursel:
  Inndendienst 2/0/1/3
  FüKW 3/0/0/3
  GKW 1 0/3/2/5
  GKW 2 + LiMa 0/1/4/5
  MLW 2t 0/1/2/3
  LKW 8t 0/0/1/1
     
Frankfurt:
 0/4/7/11
Friedberg:
 0/2/1/3
Hofheim:
 0/1/7/8
Neu-Isenburg:
 1/3/8/12
Offenbach:
 0/1/1/2
     
 Gesamt56

Darüber hinaus die Feuerwehren Bad Homburg und Oberursel, das Deutsche Rote Kreuz und zahlreiche Mitarbeiter der Firma ixetic.

Massnahmen

Im Winter ist es um diese Uhrzeit dunkel. Erste Maßnahmen zur Beleuchtung des Einsatzortes wurden sofort durchgeführt. Beleuchtungsgeräte der THW Ortsverbände Bad Homburg / Oberursel, Frankfurt und Offenbach sowie der Feuerwehren Bad Homburg und Oberursel leuchteten den Einsatzort gut aus. Der stark niederfallende Schnee behinderte trotzdem extrem.

Der Schnee wurde von der Mitte des Daches in Handarbeit entweder nach außen transportiert und dann über den Dachrand nach unten geworfen, oder durch eine Dachluke, direkt auf einen Wechsellader der Feuerwehr, der mitten in der Produktionshalle stand, abgekippt. Das erforderte sehr viel Manpower. Mechanische Räumgeräte waren wegen der auf dem Dach vorhandenen Blitzschutzeinrichtungen pp. nicht möglich.

Zur Sicherung der Helfer am Dachrand wurde die normale "Sicherheitsausstattung gegen Absturz" der Gerätekraftwagen eingesetzt. Parallel dazu wurde ein Rettungstrupp mit Hilfe der speziellen Absturzsicherungsausstattung (ASS) des OV Bad Homburg / Oberursel auf dem Dach bereitgehalten. Im Verlauf der weiteren Beräumung wurde ein 100 Meter Statikseil aus der ASS-Ausstattung gespannt und an mehreren Festpunkten fixiert. Dadurch konnte die Anzahl der abwerfenden Helfer an der Dachkante von 2 auf 4 erhöht werden.

Schlussbetrachtung

Nachdem ca. 3000 m² des Dachbereiches - von dem die größte Gefahr ausging - vom Schnee befreit worden war, konnte der Einsatz für das THW, die Feuerwehr und das DRK nach ca. 14 Stunden gegen 07.30 Uhr beendet werden. Die Firma ixetic bereitete bzw. plante das weitere Vorgehen auf dem Dach mit der nächsten Mitarbeiterschicht. Schlusswort: Enormer Kraftakt.

An dieser Stelle möchten wir uns auch bei der Firma ixetic bedanken, für die Aufenthaltsmöglichkeit im warmen Betriebsrestaurant und die perfekte Verpflegung mit warmen Speisen und Getränken durch die Köche und das Küchenpersonal.

Text/Fotos: Richard Schnopp, Daniel Krebs


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