Grävenwiesbach, 30.04.2003

Bautechnische Sicherungsmaßnahmen nach Brand

Am 30.04.2003 wurde das Technische Hilfswerk Bad Homburg / Oberursel um 16:15 Uhr zur Durchführung von bautechnischen Sicherungsmaßnahmen in Folge eines Wohnhausbrandes, nach Grävenwiesbach-Heinzenberg, gerufen. Die Anforderung erfolgte durch die Feuerwehr.

Objekt

Bei dem betroffenen Objekt handelte es sich um ein zweigeschossiges, teilunterkellertes, Gebäude mit einem Flachdach. Das Gebäude steht in einer Hanglage, ca. 800 Meter vom Ortskern entfernt und nur über einen schmalen, kurvenreichen Weg zu erreichen. Die Anfahrt mit Großfahrzeugen war nicht möglich, sodass alles Gerät mit Kleinfahrzeugen im Pendelverkehr zur Einsatzstelle transportiert werden musste.

Schadenslage

Beim Eintreffen des ersten Fahrzeuges des Technischen Hilfswerkes waren die Kräfte der Feuerwehr Grävenwiesbach mit den restlichen Nachlöscharbeiten beschäftigt. Das Gebäude war komplett ausgebrannt. Durch die große Hitze waren die Stahlträger schon leicht durchgebogen. Es bestand die Gefahr, dass die Stahlträger der Decke das Gewicht des Gebäudes nicht mehr tragen können. Da die Kriminalpolizei die Brandstelle nach Spuren einer möglichen Brandstiftung untersuchen musste, wurde es notwendig, dass das Gebäude gegen Einsturz gesichert wurde.

Einsatzkräfte

Zunächst wurde nur der diensthabende Führungstrupp, zwecks Rücksprache mit der Leitstelle, alarmiert, um, wegen der Besonderheit der Einsatzstelle, die Alarmierung der notwendigen Einsatzkräfte und Vorplanung der Einsatzmittel abzusprechen. Aufgrund der individuellen Festlegung der Einsatzkräfte und Einsatzmittel, erfolgte die Funkalarmierung nicht gemäß AAO (Alarm und Ausrückordnung).
Folgende Fahrzeuge des Technischen Hilfswerkes rückten ab 16:40 Uhr nach Grävenwiesbach-Heinzenberg aus:

  GKW1 + RüCo 0/1/2/3
  MLW 2t JG 0/1/1/2


Zusatzfahrzeuge

  GKW2 0/3/2/5  
  FüKw 0/0/2/2  
  MTW 0/1/1/2   Befand sich zur Alarmierungszeit mit anderem Auftrag in der Nähe der Einsatzstelle
  KdoW 1/0/0/1
  Gesamt 15  

Erste Massnahmen

Um das Gebäude relativ sicher begehen zu können, wurden zuerst zwei Türdurchgänge gegen Einsturz gesichert, bei denen der Unterzug komplett fehlte. Desweiteren wurde auf Grund des Umfanges der notwendigen Arbeiten die Nachalarmierung einer weiteren Schleife veranlasst.

Weitere Massnahmen

Der erste Trupp begann damit den vorderen Teil des Erdgeschosses, der nicht unterkellert war, abzustützen. Der zweite Trupp stützte den Keller ab, damit der unterkellerte Bereich anschließend auch gesichert werden konnte. Beide Trupps haben anschließend gemeinsam die Abstützung des hinteren Bereiches des Erdgeschosses vorgenommen. Anschließend wurden an allen Abstützungen die Verschwertungen angebracht. Insgesamt wurden 20 Stahlspriesen eingebaut. Zwischenzeitlich musste die bereits abgerückte Feuerwehr nochmals alarmiert werden, da im hinteren Teil des Gebäudes das Feuer erneut ausgebrochen war.

Schlussbetrachtung

Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Grävenwiesbach war wie immer hervorragend. Der Einsatz wurde gegen 23:00 Uhr erfolgreich abgeschlossen.

Text: Michael Gemeinder / Wolfgang Reuber
Fotos: Christian Dienst


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