Bad Homburg,

Unfall mit Zug - 8. Ausbildungstag

Das an den vorherigen Ausbildungstagen erlernte, sollte bei einer Übung umgesetzt werden. Als Übungsobjekt diente unser selbst gebauter Bahnwagon, der zur Erschwerung in eine Schräglage versetzt wurde. Angenommener Einsatzort war die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Kassel und Fulda. So konnte auch die Verlegung von Einheiten oder Teileinheiten zu weiter entfernten Einsatzorten geübt werden.

Die Übung begann mit einer Einsatzbesprechung zwischen dem Zugführer und den Gruppenführern in der Unterkunft des Ortsverbandes. Anschließend wurde ein Bereitstellungsraum angefahren. Unser Übungsauftrag lautete:

Rettung und Bergung der sich im Triebkopf befindenden Personen

Nach dem Verteilen der Aufgaben ging es zum Übungseinsatz an den Bahnwagon. Die erste Bergungsgruppe erkundete die Lage am Triebkopf. Zur gleichen Zeit wurde von der zweiten Bergungsgruppe und der Fachgruppe Infrastruktur die Stromversorgung und Beleuchtung am ca. 200 m vom Triebkopf entfernten Notfallplatz sichergestellt. Hier befanden sich auch die Einsatzfahrzeuge. Gleichzeitig wurde mit dem Aufbau des Schienenwagens und der Führungsstelle begonnen.

Nach der Meldung, dass sich im Triebkopf ein Lokführer und ca. 6 weitere Personen befinden, wurde eine Arbeitsplattform am Triebkopf in Stellung gebracht. Die Geräte zum Öffnen der Tür wurden bereitgelegt und die Stromversorgung am Triebkopf hergestellt. Anschließend wurde mit dem Eindringen in den Triebkopf begonnen. Mit Hilfe der Bohrmaschinen und der Säbelsäge wurde ein Zugang durch die Tür geschafft. Die geretteten Personen wurden an den Verbandsplatz transportiert und dem Deutschen Roten Kreuz übergeben. Nachdem alle Verletzten aus dem Fahrgastraum gerettet waren, wurde die Arbeitsplattform an der Frontscheibe des Triebkopfes in Stellung gebracht. Zur Rettung des Lokführers wurde an der Frontscheibe ein Zugang mit dem Motortrennschleifer hergestellt. Nach erfolgreicher Rettung des Lokführers wurde die Übung beendet.

Bei der Übungsnachbesprechung mit allen Beteiligten wurden noch ein paar kleine Schwachstellen besprochen, die in den nächsten Einsätzen und Übungen verbessert werden müssen.

Abschließend möchte ich mich für die Vorbereitung und Unterstützung bei Klaus und Sebastian Schmidt bedanken. Vielen Dank auch an die zwei Kameraden vom Deutschen Roten Kreuz.

Text: Michael Gemeinder

Fotos: Hannes Kraft, Klaus Schmidt

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