Butzbach,

Überörtliche Anforderung nach Starkregen

Am Freitag, den 15.08.2014 wurde das Technische Hilfswerk OV Bad Homburg, gemeinsam mit den Ortsverbänden Friedberg, Frankfurt, Heidenrod, Hofheim, Offenbach und Wiesbaden durch die Autobahnmeisterei Reiskirchen alarmiert. Aufgrund der heftigen Niederschläge drohte ein Abschnitt der Autobahn 5 überflutet zu werden. Um eine ansonsten erforderliche (Teil-)Sperrung der Autobahn bzw. eine massive Gefährdung des Straßenverkehrs zu verhindern, sollte durch einen Sandsackwall die an dieser Stelle etwas tiefer als die umliegenden Flächen verlaufende Fahrstrecke vor übertretendem Wasser des Schorbachs geschützt werden.

© THW Bad Homburg

Schadenslage und getroffene Maßnahmen

Zunächst wurde die Einsatzstelle erkundet, um das Ausmaß des Schadens erkennen und eine erste Ordnung des Raums durchführen zu können. Ergebnis dieser Erkundung war die Festlegung verschiedener, örtlich getrennter, organisatorisch aufeinander abgestimmter Einsatzabschnitte. Diese wurden jeweils durch einen Zug- bzw. Führungstrupp der Fachgruppe FK geleitet. Im Anschluss hieran wurden die bisher im Bereitstellungsraum verbliebenen Einsatzkräfte an die Einsatzstelle geführt und konnten die Arbeit aufnehmen. Es folgt eine Übersicht über die einzelnen Einsatzabschnitte.

Einsatzabschnitt „Transport“

Höchste Priorität hatte zunächst die Beschaffung von ausreichend Sand, um die Säcke sowie Big Packs füllen zu können. Hierfür wurden vier LKW-Kipper des THW eingesetzt. Ein Teil des Sandes konnte in einem nahe gelegenen Quarzwerk geholt werden. Zusätzlich wurden aber auch noch Lieferungen aus dem Osthafen in Frankfurt erforderlich.

Einsatzabschnitt „Sandsackfüllplatz“

Die Aufgabe im Abschnitt „Sandsackfüllplatz“ bestand darin, die auf einem Abrollbehälter aufgebaute Sandsackfüllmaschine zu betreiben. Hierfür wird das Gerät von oben mit Sand befüllt. Dies geschah durch den Teleskoplader des OV Hofheim. Innerhalb der Maschine wird der Sand in einer Trommel gleichmäßig verteilt. Am unteren Ende der Trommel kann der Sand dann durch mehrere Öffnungen entnommen und in die Säcke gefüllt werden.

Einsatzabschnitt „Verbau“:

Im Einsatzabschnitt „Verbau“ wurde mit den im Einsatzabschnitt „Sandsackfüllplatz“ in die Schaufel des Bergungsräumgeräts (BRmG) gepackten Sandsäcken und den mit dem Geländestapler transportierten Big Packs ein Sandsackwall errichtet.

Einsatzabschnitt „Beleuchtung“

Da sich eine bis in die Nacht reichende Einsatzdauer abzeichnete, wurde frühzeitig eine Beleuchtung der Verbaustelle und des Sandsackfüllplatzes angeordnet, um ein sicheres und effizientes Arbeiten zu gewährleisten.

Einsatzabschnitt „Verpflegung“

Um den eingesetzten Kräften die Möglichkeit zum Ausruhen und für eine kleine Stärkung zu geben, erfolgte die Alarmierung der FGr Logistik – Verpflegung des OV Heidenrod. Damit standen dann Kalt- und Heißgetränke sowie eine Mahlzeit für die eingesetzten Kräfte zur Verfügung.

Einsatzkräfte (einzeln aufgeführt nur OV Bad Homburg)

MTW ZTr

 

1/4/2//7

 

GKW I

 

0/2/4//6

 

LKW- 8t + Tila

 

0/1/1//2

 

BRmG

 

0/0/1//1

 

Geländestapler

 

0/0/1//1

 

FüKW

 

0/1/1//2

 

MTW OV

 

0/0/1//1

 

Innendienst

 

0/1/0//1

 

 

 

 

 

 

Gesamt OV Bad Homburg

 

21

 

Gesamt alle Kräfte

 

ca. 120

Schlussbetrachtung

Der Einsatz konnte am 16.08.2014 mit dem Einrücken der Fahrzeuge gegen 04:00 Uhr beendet werden. Die Zusammenarbeit zwischen den eigenen eingesetzten Kräften mit denen anderer OVs verlief reibungslos.

In diesem Einsatz wurde zum ersten Mal nach dem neuen Alarmierungskonzept des Ortsverbands alarmiert. Dieses umfasst eine flächigere Ausstattung der Helfer mit Funkmeldeempfängern. Dadurch waren die Einsatzkräfte schneller verfügbar, und es entfiel das für den Innendienst äußerst zeitraubende telefonische Anfordern weiterer Helfer. Gleichzeitig wurde, ebenfalls zum ersten Mal, der Geländestapler bei einem Einsatz außerhalb der Unterkunft und zusammen mit dem BRmG eingesetzt. Die gleichzeitige Anforderung beider Baumaschinen konnte nur verwirklicht werden, da die Möglichkeit eines schnellen Transports der Maschinen mittels Tieflader durch Anschaffungen des Ortsverbands (Schnellwechseleinrichtung beim BRmG sowie Transporteinrichtung für den Geländestapler) geschaffen wurde.

Text/Fotos: Tobias Heldmann

Video des THW Media Team Hessen

Bericht THW Friedberg

Bericht THW Frankfurt

Bericht THW Offenbach


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